Beauty-Unternehmerin wirft Schlank-Millionär Betrug vor
Eine Frau träumte vom eigenen Beauty-Studio, doch statt Erfolg und finanzieller Unabhängigkeit erlebte sie Schulden und Enttäuschung.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Beauty-Unternehmerin wirft einem Schlankheits-Millionär Betrug vor.
- Die Frau liess sich auf eine Instagram von einer Verdienst-Werbung locken.
- Heute sitzt die Frau auf Schulden in Höhe von 50'000 Franken.
Eine Frau träumte von einer erfolgreichen Karriere in der Beautybranche. Mit einem modernen Ultraschallgerät wollte sie Menschen beim Abnehmen helfen, ohne dass sie Sport treiben oder Diäten halten müssten.
Eine Werbung auf Instagram hatte sie im Jahr 2020 auf das Geschäftsmodell einer österreichischen Firma und dessen Gründer, der sich in den sozialen Medien als Selfmade-Millionär feiern lässt, aufmerksam gemacht.
Das Konzept: Ein Studio eröffnen, ein spezielles Gerät nutzen und ohne grossen Aufwand Geld verdienen. Die Versprechen klangen verlockend – die Frau sollte mit einer Investition von 5000 bis 10'000 Euro schnell Gewinne erzielen. Doch die Realität sah ganz anders aus, wie der «Beobachter» berichtet – doch dazu später mehr.
Plötzlich kamen ganz viele Kosten dazu...
«Nachdem ich die Werbung immer wieder gesehen hatte, füllte ich ein Formular aus und forderte Informationen an», verrät die Frau. Sie folgte schliesslich dem verlockenden Angebot und eröffnete ein Studio. Doch die Kosten wuchsen schnell.
Das Gerät, das sie kaufen oder leasen sollte, war viel teurer als zunächst erwartet. Schliesslich stimmte sie einem Leasingvertrag über 39'000 Franken zu, der später auf über 50'000 Franken anstieg.
Zusätzlich musste sie eine Lizenz erwerben, die monatlich 800 Franken über vier Jahre kosten sollte, sowie eine Schulung im Wert von 7500 Franken. Trotz ihrer Bedenken liess sie sich auf das Geschäft ein, lieh sich Geld von ihrer Familie und unterschrieb die Verträge.
Statt hoher Umsätze mit hohen Kosten und Schulden gekämpft
Ihr Studio konnte dann allerdings aufgrund der COVID-19-Pandemie erst im Mai 2020 eröffnen. Der versprochene Erfolg blieb aus. Statt der erwarteten Umsätze kämpfte die Frau fortan mit hohen laufenden Kosten und Schulden. Noch dazu ging das teure Gerät wenige Monate nach der Eröffnung kaputt.
Als sie sich an den Lieferanten wandte, erfuhr sie, dass es als gebrauchtes Gerät registriert war und keine Garantie mehr bestand. Die beteiligten Firmen schoben sich gegenseitig die Verantwortung zu. Die Frau war gefangen zwischen unklaren Verträgen und nicht erfüllten Versprechungen.
In ihrer Verzweiflung suchte sie andere Betroffene und stiess auf eine Selbsthilfegruppe mit rund 70 Menschen. Sie alle hatten ähnliche Erfahrungen gemacht. Doch als sie den Gründer des Geschäftsmodells öffentlich als Betrüger bezeichnete, wurde sie wegen übler Nachrede verurteilt.
Heute sitzt die Frau auf Schulden in Höhe von 50'000 Franken, das Gerät verstaubt in ihrem Keller. Sie fühlt sich betrogen und hofft, eines Tages Gerechtigkeit zu erfahren. Der grösste Fehler ihres Lebens, sagt sie, war es, diesen Firmen zu vertrauen.