Ein Bericht offenbart Unzufriedenheit und «Angstkultur» bei der Kantonspolizei Basel-Stadt.
Polizeiauto
Die Basler Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann (LDP) bezeichnete die Ergebnisse der Befragung als besorgniserregend. (Symbolbild) - keystone

Ein am Freitag veröffentlichter externer Bericht zeigt eine grosse Unzufriedenheit bei den Mitarbeitenden der Kantonspolizei Basel-Stadt auf. In einer Befragung nannten sie unter anderem eine «Angstkultur» und mangelndes Vertrauen in die Leitung. Die Basler Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann schliesst personelle Konsequenzen nicht aus.

«Verschiedentlich wurde geäussert, man nehme den Polizeikommandanten nicht mehr ernst», hiess es etwa im Bericht, den der Verwaltungsrechtler Markus Schefer von der Universität Basel im Auftrag des Kommandanten erstellte. Manche der 372 Befragten klagen auch über die fehlende Planbarkeit der Freizeit, ungenügende Löhne und fehlende Wertschätzung. «Es brodelt in der Mitarbeiterschaft», resümierte Schefer bei der Präsentation des Berichts vor den Medien.

Moralische Defizite oder strukturelle Probleme?

Auch die Massnahmen gegen Sexismus und Rassismus werden von einigen als ungenügend eingestuft. Schefer schlug vor, diese Probleme nicht einfach als moralische Defizite von einzelnen Korpsangehörigen zu sehen, sondern strukturell anzugehen.

Die Basler Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann (LDP) bezeichnete die Ergebnisse der Befragung als besorgniserregend. Personelle Konsequenzen seien «denkbar, aber zum jetzigen Zeitpunkt verfrüht», sagte sie gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Überraschende Ausmasse

Viele Probleme seien für sie nicht komplett überraschend gewesen, wohl aber das Ausmass – zum Beispiel beim mangelnden Vertrauen in die Polizeileitung und den Kommandanten. Im Gegensatz zur Polizeileitung erhielt Eymann (LDP) gute Noten von den Befragten.

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