Befreiung der Ukraine von Minen «ehrgeizig, aber machbar»
Die Ukraine plant, bis 2033 vier Fünftel ihres kontaminierten Gebiets von Minen zu befreien, was laut Tobias Privitelli vom GICHD machbar ist.
Die Ukraine will bis 2033 vier Fünftel ihres kontaminierten Territoriums von Minen befreien. «Das ist ehrgeizig, aber machbar», sagt Tobias Privitelli, Direktor des Internationalen Zentrums für humanitäre Minenräumung in Genf, im Interview mit Keystone-SDA.
Seine Organisation, eines der drei vom Bund finanzierten internationalen Zentren in Genf, begleitete die ukrainischen Behörden bei der Ausarbeitung eines Dreijahresplans zur Minenräumung. Um die Ziele zu erreichen, werden die «richtigen Technologien» benötigt, sagte Privitelli am Rande der Ukraine Mine Action Conference 2024 in Lausanne, die am Freitag beendet wird.
Die pessimistischsten Schätzungen gehen von 700 Jahren aus, um das Kriegsland vollständig zu säubern. Andere Schätzungen gehen dank neuer Instrumente von einem Jahrzehnt aus. «Das ist sicherlich die umfangreichste Kontamination, die unser Zentrum je gesehen hat», sagte Privitelli dazu.
Vorreiter in humanitärer Minenräumung
Bis zu einem Viertel des Landes könnte betroffen sein, so die Schätzungen. Das Internationale Zentrum für humanitäre Minenräumung in Genf (GICHD) hatte vor 18 Monaten zusammen mit anderen Partnern damit begonnen, mit Kiew an der neuen Minenräumungspolitik zu arbeiten. Die Ukraine habe nun «grosse finanzielle und technologische Unterstützung sowie Minenräumer vor Ort», so Privitelli weiter. Dies könne das Land in Zukunft zu einem Modellbeispiel für die humanitäre Minenräumung in anderen Staaten machen.
Das GICHD erhielt fünf Millionen Franken aus dem 100-Millionen-Paket, welches der Bund für die Minenräumung in der Ukraine bewilligt hatte. Laut Privitelli wird das GICHD seine Bemühungen fortsetzen und unter anderem eine Konferenz über Innovation in Kiew für 2025 organisieren.