«Bei Kindern mit Trauma fehlen oft Dolmetscher»
Trauma-Verarbeitung und soziale Intergration. Das sind die Themen an der Fachtagung des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) in Bern. Nau war dabei.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr Minderjährige stellen Asylgesuche.
- Oft sind die jungen Menschen schwer traumatisiert und alleine.
- Ein Problem sind die fehlenden professionellen Dolmetscher.
Je früher ein Kind traumatisiert wird, desto umfassender wird die weitere Entwicklung bestimmt. Das Trauma, die eigene Entwicklung und gleichzeitig die soziale Integration an einem unbekannten Ort zu bewältigen, ist ohne Hilfe schwer bis unmöglich zu meistern.
Beim Workshop von Oberarzt Dr. Àdàm Bodo und Silvan Holzer (Kinder- und Jugendpsychotherapeut) an der Fachtagung des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) ging es um die Themen Adolesenz, Trauma-Verarbeitung und soziale Intergration.
Holzer erklärt gegenüber Nau: «Wir betreuen Migranten, die Krieg, Flucht und Folter erlebt haben. Das sind junge Klienten, die über den Hausarzt oder den Kinderarzt zu uns ins Ambulatorium überwiesen werden.»
Das Ziel sei, den Jugendlichen einen sicheren Ort zu bieten. Dafür brauche es Zeit und Vertrauen. Ein Problem seien die professionellen Dolmetscher. «Die Finanzierung ist nicht geregelt und häufig ein Problem. Wir brauchen aber zwingend Dolmetscher, vor allem im Anfangsprozess. Nur so können wir entscheiden, welches Hilfeangebot geeignet ist.»