Beitrag für Solidara sorgt für Streit bei Stadtzürcher Reformierten
Das Kirchgemeindeparlament hat Nichteintreten auf eine Vorlage der Kirchenpflege für die weitere Unterstützung des Hilfswerks Solidara beschlossen.
Das Kirchgemeindeparlament der reformierten Kirche Stadt Zürich hat Nichteintreten auf eine Vorlage der Kirchenpflege für die weitere Unterstützung des Hilfswerks Solidara beschlossen. Geld bekommt Solidara in den nächsten vier Jahren trotzdem.
Das Kirchgemeindeparlament hat am Donnerstagabend nach teilweise scharfer Kritik am Vorgehen der Kirchenpflege Nichteintreten auf eine Vorlage zur Unterstützung von Solidara in den kommenden vier Jahren beschlossen. Dabei geht es um etwas mehr als eine halbe Million Franken jährlich. Der Verein Solidara unterstützt unter anderem Obdachlose und Sex-Arbeiterinnen in der Stadt Zürich.
Die Kommission für Diakonie, Bildung und Kommunikation wollte die Vorlage ursprünglich zurückweisen. Gemäss dem ursprünglichen Antrag hätte Solidara noch zwei Jahre Geld bekommen sollen, um Zeit für eine inhaltliche Diskussion über die Ausrichtung der Organisation zu haben. Die Kommission begründete dies mit dem Umstand, dass sich Solidara von einem christlichen zu einem konfessionell ungebundenen Verein entwickelt habe.
Wenige Tage vor der Sitzung vom Donnerstagabend beantragte die Kommission jedoch plötzlich selber Nichteintreten auf die Vorlage. Hintergrund des ungewöhnlichen Vorgehens war der Umstand, dass die Kirchenpflege das Geld offenbar bereits gesprochen hatte.
Deutliche Kritik an der Kirchenpflege
Dies führte seitens der Kommission sowie an der Sitzung vom Donnerstagabend zu deutlicher Kritik an der Kirchenpflege. Die Rede war von Pflichtverletzung und Überschreitung der Finanzkompetenz.
Die Kirchenpflege soll nun eine neue Vorlage zur Unterstützung von Solidara ausarbeiten, die dem Parlament die ihm zustehenden Möglichkeiten zur Mitwirkung gibt.