Bijouterien oft im Visier von Räubern
Die Zahl bewaffneter Raubüberfälle auf Juweliergeschäfte ist in der Schweiz sprunghaft angestiegen. Bereits 22 Bijouterien wurden dieses Jahr überfallen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bewaffnete Raubüberfälle auf Juweliere haben sprunghaft zugenommen.
- 2017 wurden bereits 22 Bijouterien ausgeraubt.
- Auch in der EU ist die Zahl von Raubüberfällen auf Juweliere gestiegen.
In der Schweiz sind in diesem Jahr die bewaffneten Raubüberfälle auf Juweliere sprunghaft angestiegen. Bislang wurden bereits 22 Bijouterien überfallen. Damit wurde in diesem Jahr im Schnitt jede zweite Woche eine Bijouterie in der Schweiz überfallen. Im letzten Jahr waren es deren zwölf Überfälle.
Da auch in der EU die Raubüberfälle auf Juweliere zugenommen haben, hat die europäische Polizeibehörde Europol das Projekt «Diamond» ins Leben gerufen, um diese Form der Kriminalität besser zu bekämpfen. Auch die Schweiz ist daran beteiligt, bestätigt Lulzana Musliu, Sprecherin des Bundesamt für Polizei (Fedpol), gegenüber dem «Sonntags Blick». In der Schweiz läuft zudem das nationale Projekt «Armed Jewel Robbery», das sich auf die Juwelenräuber konzentriert. Damit unterstütze das fedpol die Strafverfolger der Kantone.
Gefahr für Angestellte und Kunden
Zuletzt hatten vor zehn Tagen zwei Räuber an der Zürcher Bahnhofstrasse die Bijouterie «Bucherer» überfallen und zahlreiche, teure Uhren gestohlen. Die Täter hatten das Personal mit Faustfeuerwaffen bedroht. Die Stadtpolizei konnte einen der Täter verhaften. Er trug Diebesgut im Wert von über 100'000 Franken bei sich.
Im September hatten zwei bewaffnete Räuber die Bijouterie «Gübelin» am Luzerner Schwanenplatz überfallen und Uhren, Schmuck und Bargeld erbeutet. Eine Person wurde dabei verletzt.
Mehrere Schüsse in Genf
In Genf gelang es im Februar einem Räuber, einen ganzen Koffer mit Schmuck zu füllen. Der Mann hatte mitten im Stadtzentrum ein Juweliergeschäft überfallen und die Verkäuferin gezwungen, den Safe zu öffnen. Darauf fesselte er die Frau und machte sich davon. Da es der Frau lange nicht gelang, sich zu befreien, blieb der Überfall stundenlang unentdeckt.
Ebenfalls in Genf waren bei einem Raubüberfall auf ein Schmuckgeschäft, mitten auf der noblen Seepromenade «Quai des Berges» an einem Samstagvormittag im Mai, mehrere Schüsse abgegeben worden. Verletzt wurde dabei zum Glück niemand. Die mutmasslichen Täter wurden verhaftet. Die Seepromenade, die normalerweise an einem Samstagmorgen überquillt, wurde von der Polizei komplett abgeriegelt.