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BLS-Zug kollidiert mit Storch und fährt weiter

Redaktion
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Bern,

Am Bahnhof Bern fuhr am Sonntag ein Zug mit einem toten Storch an der Lokomotive ein. Trotz Reklamationen von Reisenden fuhr er anschliessend so weiter.

toter Storch
Der tote Storch am BLS-Zug im Bahnhof Bern. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein BLS-Zug ist mit einem aufgespiessten Storch in den Bahnhof Bern eingefahren.
  • Fahrgäste forderten den Lokführer dazu auf, das Tier zu entfernen.
  • Er fuhr aber weiter – die BLS erklärt, wieso.

Am Sonntagnachmittag staunt ein Nau.ch-Leser nicht schlecht: Ein Zug fährt mit einem aufgespiessten Storch an der Lok in den Bahnhof Bern ein. Doch damit nicht genug. Der Zug fährt wenig später wieder davon – mitsamt totem Vogel.

Der Augenzeuge berichtet: «Fahrgäste haben den Lokführer aufgefordert, den Storch zu entfernen. Aber er wusste nicht, wohin mit dem Kadaver, also liess er ihn einfach dort.»

Was ist passiert? BLS-Sprecherin Helene Soltermann erklärt auf Anfrage: «Der Lokführer auf besagtem Zug hat auf der Fahrt gemerkt, dass er einen Vogel erfasst hat.» Das Tier sei dann absichtlich nicht schon am Bahnhof Bern, sondern am Bahnhof Europaplatz entfernt worden.

Der Grund: Dort sind weniger Fahrgäste unterwegs. «Mitarbeitende der Intervention haben das tote Tier anschliessend geborgen und es dem Wildhüter übergeben.»

Reisen Sie häufig mit dem Zug?

Soltermann betont: «Lokführerinnen und Lokführer wissen, wie sie bei Kollisionen mit einem Tier umgehen müssen.» Das Vorgehen sei so: «Sie melden den Vorfall intern. Gleichzeitig schätzen sie ab, ob sie weiterfahren können oder ob sie die Intervention alarmieren müssen, um das Tier zu bergen.»

Auf dem BLS-Streckennetz werde jedes überfahrene Wildtier aus dem Gleisbereich geborgen, dem Wildhüter gemeldet und ihm übergeben.

Grössere Vögel besonders gefährdet für Kollisionen

«Es kommt immer wieder vor, dass Vögel mit Zügen oder Autos kollidieren. Besonders gefährdet sind Störche, Greifvögel und andere grössere Vögel», erklärt Livio Rey von der Vogelwarte Sempach gegenüber Nau.ch.

Denn: «Sie können nicht sehr schnell fliegen und einem herannahenden Zug rechtzeitig ausweichen.» Insbesondere, wenn ein grösserer Vogel verunfallt, sollte man die Wildhut kontaktieren, so Rey.

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Kommentare

User #2250 (nicht angemeldet)

Der Zug muss pünktlich sein. Wir zahlen ja wohl genug fürs Abo.

User #6270 (nicht angemeldet)

Rocco, bist Du es?

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