Braunau

Braunau TG schäumt wegen höchstem Strompreis der Schweiz

Simon Binz
Simon Binz

Münchwilen,

Braunau TG wird im kommenden Jahr den höchsten Strompreis in der Schweiz haben. In der Gemeinde schäumt man über diese Entwicklung.

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Elcom-Chef Werner Luginbühl im Interview mit Nau.ch. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Strompreise in der Schweiz steigen im nächsten Jahr im Durchschnitt um 18%.
  • Braunau TG hat ab 2024 den höchsten Strompreis des Landes mit 50,6 Rp./kWh.
  • Der Gemeindepräsident (SVP) zeigt sich geschockt und gibt der Energiestrategie die Schuld.

Die Strompreise werden im kommenden Jahr im Mittel nochmals um 18 Prozent teurer. Das gab am Dienstag die Eidgenössische Elektrizitätskommission Elcom bekannt. Einen typischen Haushalt kostet die Kilowattstunde im Jahr 2024 demnach 32,14 Rappen – fürs ganze Jahr entspricht das einem Aufschlag von 222 Franken.

Den günstigsten Strom für eine durchschnittliche 4-Zimmerwohnung mit einem Verbrauch von 4500 kWh pro Jahr gibt es demnach im nächsten Jahr in Rongellen GR für 9,6 Rappen pro Kilowattstunde. Das ist ein Anstieg von 1 Rp./kWh (+14%) im Vergleich zu diesem Jahr.

Steigen die Strompreise in Ihrer Gemeinde ebenfalls an?

Im krassen Gegensatz dazu steht Braunau TG. Die Elcom publizierte vor einem Jahr gar keine Zahlen zu der Ostschweizer Gemeinde, weshalb sie unter dem Radar flog – bis jetzt.

«Braunauer» werden demnach im Jahr 2024 zwar 3 Rp./kWh (-6%) weniger bezahlen, als dies im letzten Jahr der Fall gewesen war, doch mit einem Tarif von 50,6 Rp./kWh wird der Strom in Braunau im nächsten Jahr der teuerste der ganzen Schweiz sein.

Grosser Schock bei SVP-Gemeindepräsi in Braunau

Der Schock in Braunau ist dementsprechend gross. Wie das «Tagblatt» berichtet, hat Gemeindepräsident David Zimmermann am Telefon vom neuen Tarif erfahren. Trotz Entsetzen über den «Spitzenplatz» musste er aber laut dem Bericht trotzdem nicht lange nach Erklärungen suchen.

Braunau TG
Der Gemeindepräsident von Braunau TG, David Zimmermann, sitzt für die SVP im Kantonsrat des Kantons Thurgau. - Screenshot

Demnach seien einerseits die Beschaffungsverträge in Braunau just 2022 ausgelaufen, als die Preise stiegen und zeitweise überhaupt kein Strom mehr zu kaufen war. «Ich wollte für 25 Rappen Strom kaufen, bevor es zu spät war, aber da war die Börse schon zu. Wir sind voll reingelaufen.»

Andererseits habe Braunau – nicht zuletzt wegen der vielen Photovoltaikanlagen in der Gemeinde – in den vergangenen Jahren viel in den Ausbau des Stromnetzes investiert. Die Folge davon: Alleine für die Netznutzung zahlt man in der Ostschweizer Gemeinde im nächsten Jahr 18 Rappen pro Kilowattstunde.

Strompreise 2024
Die Strompreise im Schweizer Vergleich. - www.strompreis.elcom.admin.ch

Von Fehlern will Gemeindepräsident Zimmermann aber nicht sprechen. Er prangert stattdessen die Energiestrategie 2050 an. Einer seiner Kritikpunkte: Wer eine Solaranlage auf dem Dach hat, nutze das Stromnetz gratis – die Kosten müssten jene tragen, die keinen Sonnenstrom produzieren. «Was hier unter dem Deckmantel der Energiestrategie abgeht, ist eine Katastrophe», sagt der SVP-Politiker.

Büttikon AG erlebt Anstieg von 212 Prozent!

Übrigens: Was bei der Auswertung der Elcom für 2024 ebenfalls auffällt, ist die deutlich variierende Preisentwicklung unter der Gemeinden. Besonders sticht hier Büttikon AG hervor. Dort wird ein Aufschlag von 32 Rappen pro Kilowattstunde prognostiziert.

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Elcom-Chef Werner Luginbühl im Interview mit Nau.ch. - Nau.ch

Der Tarif für eine durchschnittliche 4-Zimmerwohnung mit Elektroherd und Elektroboiler (4500 kWh pro Jahr) liegt in der Aargauer Gemeinde damit im nächsten Jahr bei 47,5 RP/kWh. Das sind unglaubliche 212 Prozent höher als in diesem Jahr. Es ist mit Abstand der schweizweit höchste Preisanstieg in der Schweiz.

Kommentare

User #1533 (nicht angemeldet)

Das Problem ist dass wir bei der Abstimmung über die Energiewende JA gesagt haben! Es ist nunmal klar dass nur mit alternativer Energie die Stabilität nicht gegeben ist; obwohl wir genügend Stram in der Schweiz produzieren und einen Grossteil davon günstig ins Ausland verkaufen! Zudem wollen ja die Stromerzeuger nun endlich auch einmal richtig FETT Kohle verdienen und wer am Besten verhandelt hat auch dementsprechend einen besseren Preis! Da hat man sich wohl in Braunau verkalkuliert!

Ursina -1

Ja die Damen im Bundeshaus haben wirklich nicht viel vollbracht. Trauen sie sich heute noch auf die Strasse? Es wird einfach etwas bestimmt ohne die Folgen zu kennen.

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