Val Mora GR: Grosser Wirbel um abgelegene Alp-Hütte
Das Bundesgericht hat den Bau einer SAC-Hütte im abgelegenen Val Mora in Graubünden untersagt. Naturschutzverbände begrüssen den Entscheid.
Der SAC Unterengadin wollte in der Val Mora eine neue Hütte mit 50 Schlafplätzen errichten. Doch das Bundesgericht hat nun entschieden, dass der geplante Umbau bestehender Alpgebäude auf der Alp Sprella nicht zulässig ist.
Die Naturschutzverbände zeigen sich erfreut über den Gerichtsentscheid.
Anita Mazzetta vom WWF Graubünden betont die Bedeutung des Urteils: «Hier leben Steinbock, Birkhuhn, Bartgeier und andere Tiere noch relativ ungestört.»
Abwägung zwischen Tourismus und Naturschutz
Das Bundesgericht setzte sich intensiv mit der Frage auseinander, ob die geplante Hütte in der Region tatsächlich notwendig sei. So berichtet es der «Tagesanzeiger».
Die Richter kamen zu dem Schluss, dass die bestehenden Unterkünfte im Val Müstair ausreichend sind. Wanderungen zum Tal und zurück seien in etwa sieben Stunden zu bewältigen, Biketouren sogar in kürzerer Zeit.
So wäre es für erfahrene Bergsteigerinnen und Bergsteiger zumutbar und für Mountainbikende erst recht. So heisst es laut dem Urteil.
Enttäuschung beim SAC
Der Präsident des SAC Unterengadin Val Müstair, Andri Planta, zeigt sich enttäuscht über das Urteil. «Wir haben viel Arbeit in das Projekt investiert – waren seit 2009 dran».
Planta betont, dass der SAC ein Verein sei, dem die Natur ein wichtiges Anliegen sei. Das Projekt hätte zudem diesem Geist nicht widersprochen.
Für die Naturschutzverbände steht der Schutz der Tierwelt im Vordergrund. Das Urteil des Bundesgerichts setzt somit ein klares Zeichen für den Erhalt unberührter Naturlandschaften in den Schweizer Alpen.
