Bundesrat Berset will über 20'000 Leute in Stadien lassen
Das Wichtigste in Kürze
- Ab dem 1. Oktober könnten grosse Sport-Events wieder mit Publikum stattfinden.
- Unter strikten Regeln: Eishockeystadien dürfen zum Beispiel nur zur Hälfte gefüllt werden.
- Besonders für die kleineren Clubs könnte dies allerdings zu einem Problem werden.
Die Zeit drängt: Ab dem 1. Oktober sollen Grossveranstaltungen wieder möglich sein. Doch unter welchen Voraussetzungen? Erste Details sickern durch.
Denn bis am Mittwochmittag gibt Bundesrat Alain Berset den Kantonen Zeit, sich zur neusten Corona-Regelung zu äussern. Diese sieht vor, dass Eishockeystadien ab dem 1. Oktober zur Hälfte gefüllt werden, Fussballstadien zu zwei Dritteln. Dies schreiben die Tamedia-Zeitungen.
Die Kantone haben nun bis Anfang September Zeit, um zu intervenieren, bevor der Bundesrat die Verordnung verabschieden will.
Doch wie weit will Bundesrat Alain Berset mit dieser Verordnung gehen? Festgehalten ist, wie viele Personen in die Säle oder Stadien dürfen, zudem darf es nur Sitzplätze geben. In geschlossenen Räumen darf die Hälfte der Plätze besetzt sein, bei Aussenveranstaltungen sind die Regelungen lockerer.
Keine Geisterspiele mehr im Fussball
Deshalb dürfen Fussballclubs ihre Stadien auch bis zu zwei Dritteln füllen. Die Zuschauer müssen dabei allerdings in räumlich getrennten Sektoren sitzen. Pro Sektor sind maximal 1000 Menschen erlaubt. Ausserdem gilt eine Maskenpflicht und das Contact-Tracing muss ermöglicht werden.
Gemäss diesen Vorgaben dürften im grössten Fussballstadion der Schweiz, dem St.-Jakob-Park in Basel, rund 25'000 Zuschauer an einem Spiel dabei sein.
Wie der Präsident des Swiss Football League, Heinrich Schifferle, gegenüber dem «Tagesanzeiger» bestätigt, sind die Fussballclubs mit der Verordnung zufrieden. Die finanziellen Probleme seien trotzdem nicht gelöst, die Unterstützung des Bundes sei weiterhin gefragt.
Regelung für Eishockeyclubs nicht zufriedenstellend
Anders sieht es bei den Eishockeyclubs aus: Die National League entwickelte bereits ein Schutz-Konzept für die Besetzung aller Sitzplätze in den Stadien. Dürfen nur die Hälfte benutzt werden, sind die Clubs nicht zufrieden.
Denn: Verglichen mit dem Fussball ist die Auslastung der Stadien höher und die Sitzplätze geringer. Im Berner Postfinance-Stadion würden beispielsweise statt normal 17'000 nur noch 11'000 Plätze zur Verfügung stehen. Dürfen sie nur noch 50 Prozent besetzen, können maximal 5500 Zuschauer ein Spiel live miterleben.
Bei SC Bern handelt es sich dabei um einen der grösseren Eishockeyclubs. Für kleinere Clubs dürfte die Situation noch prekärer werden.