Bundesrat wird nächstens über Swiss-Hilfe entscheiden
Der Bundesrat hat noch nicht über Staatshilfen für die Swiss entschieden, die wegen der Coronavirus-Krise fast alle Flieger am Boden hat. «Bei der Swiss ist die Lage kompliziert», sagte Finanzminister Ueli Maurer am Freitag vor den Medien in Bern.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat will bald über Hilfe für die Swiss entscheiden.
- Die Swiss ist eine Tochtergesellschaft des Lufthansa-Konzerns.
- Daher brauche es eine Koordination mit Deutschland und den anderen Ländern.
«Das werden wir koordinieren müssen. Der Bundesrat wird an einer nächsten Sitzung darüber entscheiden müssen, ob und in welchem Umfang er die Luftfahrtindustrie unterstützt. Beziehungsweise inwieweit er dort Darlehen sichert», sagte Maurer. Es sei noch zu früh, um hierzu etwas zu verkünden, «wir arbeiten intensiv daran.»
In Deutschland sind die Gespräche über Staatshilfe für den Swiss-Mutterkonzern Lufthansa bereits weit fortgeschritten. Sie sollen möglicherweise bereits in der kommenden Woche abgeschlossen werden, wie die Nachrichtenagentur DPA am Freitag aus Regierungskreisen erfuhr.
Die Lufthansa bestätigte Verhandlungen über verschiedene Beteiligungsformen des Staates. Man sei im engen Austausch mit allen Regierungen im Heimatmarkt und anderen Stellen wie der staatlichen KfW-Bank. Um die Liquidität zu sichern, sagte ein Sprecher in Frankfurt, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.
Für 87'000 Mitarbeiter der Airlines wurde Kurzarbeit beantragt
Es geht um Milliarden, so viel ist sicher. Das Management versucht seit Krisenbeginn, das Geld des Konzerns zusammenzuhalten und die Fixkosten zu senken. Rund 700 der 760 Flugzeuge in der Konzernflotte stehen am Boden, die aktuelle Verkehrsleistung beträgt noch 5 Prozent. Neben der massiven Kurzarbeit in allen Betriebsteilen wurden die Dividende gestrichen und die Managergehälter gekürzt.
87'000 Angestellte sollen in Kurzarbeit geschickt werden. Die Swiss hat für alle über 9'500 Mitarbeitenden Kurzarbeit beantragt. Die wenigen Fernflüge der Gruppe finden ab Frankfurt oder von Zürich aus statt, während in Brüssel und Wien alles steht. Vor allem in Belgien wird daher öffentlich über eine Renationalisierung der Lufthansa-Tochter Brussels Airlines nachgedacht.