Cassis empfängt ungarischen Präsidenten
Bundespräsident Cassis hat am Mittwoch den ungarischen Präsidenten empfangen. Die beiden tauschten sich hauptsächlich über den Ukraine-Krieg aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Bundespräsident Cassis empfing heute seinen ungarischen Amtskollegen.
- Cassis legte Áder die Position der Schweiz gegenüber Russland dar.
- Das Verhältnis mit Ungarn ist durch eine historische Verbundenheit geprägt.
Bundespräsident Ignazio Cassis hat den ungarischen Präsidenten János Áder am Mittwoch in Neuhausen (SH) zu einem Arbeitsbesuch empfangen. Der Austausch hatte hauptsächlich dem russischen Militärangriff in der Ukraine zum Thema.
Bundespräsident Cassis und Präsident Áder hätten die aktuelle Situation in der Ukraine und die schwerwiegende Verletzung des Völkerrechts durch Russland erörtert, teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mit.
Cassis habe seinem Gesprächspartner die Position der Schweiz gegenüber Russland dargelegt mit der Aufforderung, die Lage umgehend zu deeskalieren, alle Kampfhandlungen in der Ukraine einzustellen und die Truppen unverzüglich vom ukrainischen Territorium zurückzuziehen.
Er habe auch die Hilfsbereitschaft gewürdigt, die sowohl in den Nachbarländern der Ukraine wie in der Schweiz stark spürbar sei. Die Schweiz werde sich an der gesamteuropäischen Solidarität beteiligen und mithelfen, Nachbarstaaten wie Ungarn zu entlasten.
Historische Verbundenheit zu Ungarn
Mit Blick auf die Europapolitik habe der Bundespräsident bekräftigt, dass die Schweiz den bilateralen Weg mit der EU fortsetzen wolle. Dazu zähle die rasche Freigabe des zweiten Schweizer Beitrags an ausgewählte EU-Mitgliedstaaten, darunter Ungarn.
Das Verhältnis mit Ungarn ist durch eine historische Verbundenheit geprägt. Nach dem gescheiterten Aufstand in Ungarn gegen den Kommunismus im Jahr 1956 nahm die Schweiz rund 12'000 ungarische Flüchtlinge auf. Heute leben rund 26'000 Ungarinnen und Ungarin in der Schweiz und rund 2000 Schweizer Staatsangehörige in Ungarn. Das Handelsvolumen der beiden Länder belief sich im letzten Jahr auf rund 2,7 Milliarden Franken.