Coop Mobile wechselt zur Swisscom
Das Wichtigste in Kürze
- Nach UPC wechselt nun auch Coop Mobile zur Swisscom.
- Die Kunden müssen für den neuen Anbieter allerdings selbst kündigen.
Coop Mobile hat per sofort auf das Mobilfunknetz der Swisscom gewechselt. Salt muss einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Damit hat der drittgrösste Mobilfunkanbieter einen weiteren Grosskunden an den «blauen Riesen» verloren, nachdem bereits der Kabelnetzbetreiber UPC abgesprungen war.
Allerdings gibt es einen gewichtigen Unterschied zwischen dem Wechsel von Coop Mobile und UPC zur Swisscom: Bei UPC mussten die Kunden nichts unternehmen und wurden automatisch umgestellt.
UPC kundenfreundlicher
Dagegen müssen Coop-Mobile-Kunden selber kündigen und den Wechsel aktiv vorantreiben, wie Coop heute Mittwoch in einem Communiqué bekannt gab. UPC sei hier kundenfreundlicher, urteilte Telekomexperte Ralf Beyeler vom Internetvergleichsdienst Moneyland.
Deshalb bezweifelt Beyeler, dass viele Kunden den Wechsel mitmachen: «Eine Massenwanderung zum neuen Coop-Mobile-Angebot wird ausbleiben.» Denn die Hürden seien nicht gerade tief: Die Kunden müssten die Kündigungsfristen einhalten, sonst drohten Strafgebühren. Um weiterhin bei Coop zu bleiben, müssen die Kunden einen neuen Coop-Mobile-Vertrag abschliessen.
Keine Abwanderungswelle
Unternehmen die Kunden nichts, bleiben sie zu den bisherigen Konditionen bei Salt unter dem neuen Abonamen «Salt Swiss Flat». Ein Wechsel der SIM-Karte sei nicht nötig. Allerdings könnten sie keine Superpunkte mehr einsetzen.
Dennoch: «Es wird sehr schwierig sein, die extrem wechselfaulen Schweizer bei einem Angebot für Wenignutzer zum Wechsel zur Swisscom zu bewegen», urteilte Beyeler im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.
Deshalb rechnet Salt-Chef Pascal Grieder nicht mit einer Abwanderungswelle: Die Auswirkungen für Salt beim Umsatz würden überschaubar bleiben, sagte der Konzernchef.
Kein Datenverfall mehr
Das neue Coop Mobile-Angebot enthält keine Datenpauschale. Hier sind 2,5 Gigabyte (GB) pro Monat enthalten. Diese verfallen nicht. Wenn der Nutzer sie nicht aufbraucht, werden sie dem nächsten Monat gutgeschrieben. Das sei eine sehr gute Idee und kundenfreundlich, sagte Beyeler.
Dagegen sei unverständlich aus Kundensicht, weshalb das neue Coop-Mobile-Angebot nicht auch mit einer Internet-Flatrate angeboten werde. «Erklärbar ist das mit der Mehrmarkenstrategie von Swisscom: Flatrates gibt es nur unter der Hauptmarke und der Zweitmarke Wingo, nicht jedoch mit den Marken M-Budget und Coop Mobile», erklärte Beyeler. Ein weiterer Minuspunkt seien die Gebühren für die Verwendung des Smartphones im Ausland.