Coronavirus: Berner Behörden warnen vor Hotspots an Glühwein-Bars
Dem Coronavirus sind etliche Weihnachtsmärkte zum Opfer gefallen. Auch Pop-Up-Bars mit Glühwein werden scharf beobachtet, wie ein Fall in Bern zeigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Corona-bedingt wurden Schweizer Weihnachtsmärkte reihenweise abgesagt.
- In der Stadt Bern sind Essens- und Getränkestände nicht erlaubt.
- Eine Pop-Up-Bar in der Altstadt sorgt für Kritik der Gesundheitsdirektion.
Mit Glühwein-Duft in der Nase und klebrigen Fingern von Niidletäfeli über den dicht gedrängten Marktplatz schlendern – daraus wird nichts. Reihenweise Weihnachtsmärkte haben aufgrund der Fallzahlen des Coronavirus und den damit verbundenen Auflagen abgesagt.
Einige Veranstalter ziehen es trotzdem durch, doch auch dort praktisch nur mit Einlass-Stopp und Maskenpflicht. Besonders strikte Vorgaben für Glühwein-Liebhaber hat die Stadt Bern erlassen. Essens- und Getränkestände sind nämlich verboten.
Trotzdem versuchen Pop-Up-Bars wie die Bar Øscår Elch im Berner Ringgenpark mit dem Winterdrink und Fondue etwas Weihnachtsstimmung zu verbreiten. Die Containerbar hatte 2017 erstmals eröffnet. In diesem Jahr schauen die Behörden aber genau hin und äussern bereits Kritik.
Sorge um Ansteckungsherd für Coronavirus
Aufgrund der seit Wochen hohen Fallzahlen des Coronavirus mahnt Gesundheitsminister Alain Berset bei fast jeder Gelegenheit: Abstand halten, Hygieneregeln einhalten und soziale Kontakte reduzieren.
Ins selbe Rohr bläst der Sprecher der Berner Gesundheitsdirektion, Gundekar Giebel. «Wenn wir zusätzliche Orte eröffnen, wo sich mehr Leute treffen, gehen wir in eine falsche Richtung», so Giebel zu «TeleBärn». Besonders skeptisch ist die Gesundheitsdirektion gegenüber Orten, «wo sich die Leute auf eine lustige Art und Weise treffen».
Vielfach wüssten die Menschen nicht, dass sie infiziert seien. Dann gehe es schnell, «und schon haben wir einen neuen Ansteckungsherd», so Giebel zum Lokalsender.
Für eine Pop-Up-Bar gelten die gleichen Spielregeln wie für die Gastronomie im Allgemeinen: Sitzpflicht, nicht mehr als vier Personen an einem Tisch. Der Organisator des Berner Øscår Elch, Camil Schmid, rechtfertigt das funktionierende Schutzkonzept.
«Wir sind draussen und haben alle Sicherheits- und Schutzmassnahmen getroffen», betont Schmid bei «TeleBärn». Darunter genügend Abstände zwischen den Tischen, Maskenpflicht, Desinfektionsmittel und eine Limitierung auf 100 Personen. «Wir haben genug Platz, man kommt sich nicht zu nahe», ist Schmid überzeugt.
Auch würde das Personal kontrollieren, dass die Schutzmassnahmen eingehalten werden.