Coronavirus: Briten haben One-Night-Stand-Verbot – das rät das BAG
Grossbritannien hat weiter schwer mit dem Coronavirus zu kämpfen. Eine der neuen Schutzmassnahmen: ein Sex-Verbot. Auch das BAG mahnt zur Vorsicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit rund zwei Wochen sind in Grossbritannien One-Night-Stands verboten.
- Auch das BAG warnt: Bei so engem Kontakt ist das Ansteckungsrisiko gross.
- Wer trotzdem Sex mit Fremden will, dem wird empfohlen, vorher zu duschen.
Das Coronavirus verdirbt den Briten ordentlich den Spass: Vielerorts müssen Pubs und Bars erneut schliessen – und wegen der steigenden Fallzahlen hat die Regierung auch One-Night-Stands verboten. Droht ein solches Verbot nun auch in der Schweiz?
Zu Sex allgemein in der aktuellen Corona-Lage sagt BAG-Sprecher Daniel Dauwalder gegenüber Nau.ch: «Das BAG empfiehlt, die Schutzregeln einzuhalten: jene für Safer Sex genauso, wie jene, die uns vor Covid-19 schützen.»
Auf die Frage, ob derzeit von One-Night-Stands abgeraten werde, reagiert das Bundesamt für Gesundheit zurückhaltend. Eine Ja- oder Nein-Antwort gibt es nicht, doch Dauwalder mahnt: «Das Risiko, dass man sich mit dem Coronavirus ansteckt, ist bei einem so engen Kontakt gross, wenn eine beteiligte Person ansteckend ist und man sich nicht an die Schutzregeln hält.»
BAG empfiehlt Duschen vor dem Sex
Wer sich davon nicht abschrecken lässt und trotzdem einen One-Night-Stand hat, dem empfiehlt das BAG, Safer-Sex-Regeln weiterhin zu beachten. Und: «Die Sexualpartner sollen vorher duschen.»
Zudem wird geraten, sich nach dem Kontakt konsequent an die Hygiene- und Distanzregeln zu halten. Dauwalder sagt: «Nach Möglichkeit in den folgenden 10 Tagen, um die Verbreitung des Virus zu verhindern, falls sie sich trotzdem angesteckt haben.»
Zusammengefasst: Vor dem Risiko, sich bei Sex mit Fremden mit dem Coronavirus anzustecken, kann man sich kaum schützen. Ob hierzulande ein ähnliches Verbot wie jenes in Grossbritannien eingeführt werden könnte, scheint bisher kein Thema zu sein.
In der Regelung, die dort seit rund einer Woche gilt, heisst es konkret: Man darf sich nur im gleichen Haushalt mit jemandem aufhalten, mit dem man sich in einer «Support Bubble» (Deutsch: Unterstützungs-Blase) befindet.
Coronavirus trennt in Grossbritannien Pärchen
Besonders bitter: Die Regel trifft auch einige Pärchen, die nicht zusammenwohnen. Denn die sogenannte «Support Bubble» kann aus einem Ein-Personen-Haushalt und einem weiteren Haushalt bestehen, wie der «Guardian» schreibt.
Wenn beide Partner aber in Mehrpersonen-Haushalten leben, dürfen sie sich theoretisch nur noch draussen treffen. Und dabei dürfen sie sich noch nicht einmal anfassen: Auch für sie gelten die Social-Distancing-Regeln.
Betroffen vom Sex- und Übernachtungs-Verbot sind Gebiete der Risikostufe 2 und 1. Also jene Orte, an denen eine hohe oder sehr hohe Ansteckungsgefahr besteht. Derzeit ist besonders Nordengland schwer vom Coronavirus betroffen.