Nachdem der Corona-Impfstoff von Pfizer/Biontech bereits im Dezember zugelassen wurde, ist es nun auch bei Moderna so weit. Doch wer erhält welche Impfung?
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Das neue Impfzentrum für die Impfung gegen das Coronavirus in Genf. Welcher Stoff verimpft wird, kann (noch) nicht entschieden werden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der zweite Corona-Impfstoff von Moderna wurde heute zugelassen.
  • Damit soll die Fachperson entscheiden, wer welches Präparat bekommt.
  • Vorerst limitieren Logistik und Verfügbarkeit jedoch noch die freie Impfstoff-Wahl.
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Heute Dienstag war es nun so weit: Mit dem Präparat von Moderna wurde ein weiterer Impfstoff in der Schweiz zugelassen. Damit sind nun zwei Impfstoffe gegen das Coronavirus verfügbar.

Nau.ch hat nachgefragt, was das für die Impf-Willigen bedeutet: Wer entscheidet über den verabreichten Impfstoff? Dürfen wir diesen frei wählen?

Wahl des Impfstoffs (noch) kein Thema

Eigentlich sollte im individuellen Fall der beste Impfstoff durch den behandelnden Arzt ausgewählt werden, erklärt das BAG auf Anfrage: «Die impfende Fachperson entscheidet, welcher Impfstoff hinsichtlich der Wirksamkeit und der Verträglichkeit passend ist.» Eigentlich.

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Personen registrieren sich in Basel für die Impfung. - Keystone

Gleich darauf relativiert das BAG die Aussage schon wieder: «Ebenfalls ist die Verfügbarkeit der einzelnen Impfstoffe in der Schweiz entscheidend, wer welchen Impfstoff erhält.»

Philippe Luchsinger, Präsident des Verbands der Hausärzte, führt den aktuellen Stand der Dinge aus: «Wir sind einfach froh, wenn wir Impfstoff haben.» Daher sei eine Priorisierung der verschiedenen Impfstoffe vorerst nicht vorgesehen.

Logistik bleibt vorerst limitierender Faktor

Luchsinger erklärt die schwierige Situation: «Im Moment entscheiden die Verfügbarkeit, die Logistik und die Organisation, welche Impfstoffe wem verabreicht werden.»

Die Verabreichung zweier Impfdosen an mehrere Millionen Schweizer ist ein logistisches Mammutprojekt. Dass der Pfizer/Biontech-Impfstoff bei -70 Grad Celsius gelagert werden muss, erschwert die Logistik weiter.

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Eine Spital-Apothekerin entlädt in Stans die erste Ladung des Impfstoffs gegen das Coronavirus von Biontech/Pfizer. - Keystone

Ehe, wie vom BAG gewünscht, im individuellen Fall über den Impfstoff entschieden wird, dürfte also noch einige Zeit vergehen. Luchsinger erklärt, dass dieser Umstand nicht gravierend ist: «So wie es bis jetzt aussieht, sind diese Impfstoffe gleichwertig, was Wirkung und Nebenwirkungen betrifft.»

Dies ist naheliegend: Beide Impfstoffe sind sogenannte mRNA-Impfstoffe und verwenden damit den gleichen Wirkmechanismus. Was die Anforderungen der Lagerung angeht, dürfte es jedoch künftig einfacher werden, erklärt Luchsinger: «Der Impfstoff von Moderna ist schon einfacher in der Logistik. Derjenige von AstraZeneca kann genau gleich wie die gewohnten Impfstoffe behandelt werden.»

Frischer Wind durch AstraZeneca-Impfstoff?

Der Impfstoff von AstraZeneca, dessen Zulassung auch noch im Januar erwartet wird, dürfte frischen Wind in den Impfstoff-Markt bringen: Dieser basiert wie viele frühere Impfstoffe auf einem unschädlich gemachten Adenovirus. Damit unterscheidet sich der Impfstoff deutlich von den beiden anderen Präparaten.

Möglich ist, dass die Geimpften unterschiedlich auf die verschiedenen Impfstoffe reagieren: «Wenn mehr verschiedene Impfstoffe zur Verfügung stehen, wird sich zeigen, ob der eine für spezielle Gruppen besser geeignet ist.»

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Mit dem Präparat von AstraZeneca soll noch im Januar ein dritter Impfstoff zugelassen werden. Dieser unterscheidet sich deutlich von den anderen Präparaten. - Keystone

Bis jetzt fehlen noch Daten, um aufgrund möglicher Unterschiede die verschiedenen Impfstoffe verschiedenen Personengruppen zu empfehlen. Christoph Berger, Präsident der Impfkommission des Bundes EKIF, mahnt zur Geduld: «Für den Impfstoff von AstraZeneca müssen wir noch zuwarten, da sind noch weitere Daten erforderlich. Erst dann kann beurteilt werden, wie dieser Impfstoff einzusetzen ist.»

Bisher wurden nur wenige Personen geimpft. Doch mit jeder geimpften Person wird mehr Wissen über die Impfstoffe gewonnen. Bis Personen mit geringerer Priorität geimpft werden, dürfte sich die Lage daher noch einmal deutlich ändern.

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