Coronavirus: Die Zahlen sinken – Haben wir Omikron überstanden?
Seit drei Tagen gibt es immer weniger Neuinfektionen und Hospitalisierungen. Werden die Massnahmen Mitte Februar aufgehoben?
Das Wichtigste in Kürze
- Immer weniger Menschen stecken sich mit Omikron an und müssen hospitalisiert werden.
- Experten und Expertinnen äussern sich zum weiteren Verlauf der vorgesehenen Lockerungen.
Die Zahlen täglicher Neuinfektionen sowie von Covid-19 Patienten und Patientinnen in Spitalpflege vermindern sich. Bereits seit drei Tagen sinkt der Schnitt über sieben Tage der täglichen Fälle.
«Die Welle ist jetzt am Abflauen, das ist unbestritten. Das sieht man nicht nur in der Schweiz, sondern auch in anderen europäischen Ländern und den USA.» Dies sagt der Epidemiologe Andreas Cerny gegenüber der «Sonntagszeitung».
Auch Rudolf Hauri, der oberste Kantonsarzt spricht beim «SonntagsBlick» über einen Rückgang: «Der Abwärtstrend ist klar und überall feststellbar.» Die Statistiken bestätigen die Statements und lassen auf eine Verbesserung der Situation hoffen.
Wird die Maskenpflicht bald abgeschafft?
Eine Variante der Lockerungsstrategie könnte die Masken, das Zertifikat und weitere Beschränkungen auf einen Schlag verschwinden lassen. In der zweiten Variante würden die Massnahmen Schritt für Schritt gelockert werden.
Der Bundesrat wird am Mittwoch in einer Woche – nachdem er die Kantone angehört hat – eine Variante bestimmen.
Hauri möchte sich selbst – trotz positiver Entwicklung – nicht für eine Turboöffnung aussprechen: «Man bricht eine Antibiotika-Behandlung auch nicht vorzeitig ab, wenn die Beschwerden verschwunden sind.» Allerdings unterstützt er baldige weitere Lockerungsschritte.
Cerny ist vorsichtig: Er bevorzugt eine schrittweise Aufhebung der Massnahmen. Langsam sollen die Zertifikats- und Maskenpflicht gelockert werden. Bei einer plötzlichen Einstellung befürchtet er eine schnelle Verbreitung der Viren, was die Spitäler erneut überlasten könnte.
Die Gesundheitsdirektionen bleiben kritisch
Der Sprecher der Berner Gesundheitsdirektion, Gundekar Giebel, ist vorsichtig optimistisch, wie er der «SonntagsZeitung» mitteilt: «Die Entwicklung der Fallzahlen ist noch unsicher. Die hohe Positivitätsrate deutet darauf hin, dass sich viele nicht mehr testen lassen und deshalb weniger Fälle gemeldet werden.»
Er möchte, dass die Maskenpflicht noch etwas bleibt. Auch Lukas Engelberger, Basler Gesundheitsdirektor, setzt sich gemäss der «SonntagsZeitung» für den Fortbestand der aktuellen Massnahmen ein. «Wir sollten uns die Zeit bis Mitte Februar nehmen, um zu klären, welches Ausstiegsszenario das beste ist.»
Engelberger versteht die vorherrschende Ungeduld. Menschen würden so schnell wie möglich aus der Pandemie rauswollen. Jedoch bleiben beide Gesundheitsdirektionen skeptisch und streben einen «lebbaren Alltag» mit den gegenwärtigen Bestimmungen an.