Coronavirus: In Nottwil LU könnten 500 Notbetten aufgestellt werden
Das Wichtigste in Kürze
- Die Welt ächzt unter der zweiten Corona-Welle. Spitalbetten werden wieder knapp.
- Deshalb werden wieder vermehrt Corona-Notfallspitäler errichtet.
- In Nottwil LU könnte ein Notfallspital rund 500 Patienten beherbergen.
Die Fallzahlen des Coronavirus steigen. In der Schweiz, in Europa, in der ganzen Welt. Und wie auch in der ersten Welle sehen sich bereits die ersten Länder mit steigenden Hospitalisationen konfrontiert. Die Konsequenz: Intensivbetten in den Spitälern werden knapp.
Erste Städte beginnen nun wieder mit der Errichtung von Notspitälern. So hatte Polen gestern bekannt gegeben, dass das Nationalstadion in Warschau umfunktioniert werde. Im Stadion könnten ab Ende der Woche Covid-19-Patienten in den zahlreichen Konferenz- und Mehrzweckräumen behandelt werden.
In den Räumlichkeiten des Stadions würden rund 500 Betten aufgestellt. Dies sagte Regierungssprecher Piotr Müller dem Fernsehsender «Polsatnews». In dem 38-Millionen-Einwohner-Land wurden in den vergangenen Tagen täglich mehr als 9000 Neuinfektionen gemeldet.
Wuhan baute wegen Coronavirus schon in erster Welle zwei Notspitäler
Auch in Prag soll diese Woche ein Notspital gebaut werden. 500 Corona-Patienten sollen dort Platz finden. In Tschechien steigen derzeit die Fälle des Coronavirus stark an. Am Freitag war mit 11'105 neuen Fällen ein Rekordwert binnen 24 Stunden erreicht worden.
Wuhan hatte bereits im Februar innerhalb weniger Wochen zwei Notspitäler aus dem Boden gestampft. Das erste Spital erreichte damals die Kapazität von rund 1000 Betten. Auch beim zweiten kamen danach nochmals über 1000 weitere dazu.
In Nottwil könnten 500 Betten aufgestellt werden
Auch in der Schweiz errichteten Anfang Jahr einige Spitälern Notfallstationen. So wurde zum Beispiel in Nottwil LU auf dem Areal des Schweizerischen Paraplegiker Zentrums ein Notspital aufgebaut. Dieses hatte Platz für über 200 Patienten. Benutzt werden musste es nicht.
Ende Mai wurde dieses abgebaut. Die schlimmsten Szenarien seien zum Glück nicht eingetroffen, sagte damals Gesundheitsdirektor Guido Graf.
Zurzeit sei es noch nicht geplant, das Medical Center Luzern (MCL) wieder aufzustellen. Das sagt David Dürr, Leiter Dienststelle Gesundheit und Sport des Kantons Luzern zu Nau.ch. «Aktuell sind die Kapazitäten in den Luzerner Spitälern für die Behandlung von Covid-19-Patienten ausreichend.»
Aber: «Im Bedarfsfall könnten jedoch wiederum rund 200 Betten in der Turnhalle und rund 300 weitere Betten zur Verfügung gestellt werden.»