Coronavirus: Masken schützen ihre Träger gleichermassen

Andrea Schweizer
Andrea Schweizer

Bern,

Lange Zeit ging man davon aus, dass Masken hauptsächlich das Gegenüber schützen. Nun ist klar: Der Träger reduziert sein Ansteckungsrisiko ebenfalls.

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Die Atemschutzmaske schützt nicht nur das Gegenüber. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Masken schützen nur das Gegenüber, dies war die bisherige Erkenntnis.
  • Eine Studie zeigt nun, dass die Maskenträger gleichermassen geschützt werden.
  • Das Übertragungsrisiko kann durch die Maske bis zu 80 Prozent gesenkt werden.

Eine Maske zu tragen ist eben doch nicht nur ein Akt der Solidarität. Dies zeigt eine neue Studie der Science Task Force des Bundes. Die Atemschutzmaske schützt den Träger genauso vor einer Infektion mit dem Coronavirus wie auch das Gegenüber.

Der Bericht der Task Force befasst sich damit, wie ein erneuter Anstieg der Fallzahlen am besten verhindert werden kann. Eine Massnahme befasst sich mit einer Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die bisherige Annahme, dass die Maske nur andere schützt, wirft die neue Studie über Bord.

Maske lässt Übertragungsrisiko des Coronavirus sinken

Zwei Dinge seien gewiss: Eine Maske schützt den Träger selbst und kann das Übertragungsrisiko bis zu 80 Prozent senken. Wie der «Tagesanzeiger» berichtet, beziehen sich Schweizer Experten auf eine gross angelegte Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie zeigte, dass die Schutzkonzepte meist auf den Erfahrungen mit der Grippe basierten.

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Egal aus welchem Material, die Maske senkt das Übertragungsrisiko drastisch. - Keystone

«Gesichtsmasken schützen nicht nur das Gesundheitspersonal, sondern auch Menschen im öffentlichen Raum vor Ansteckung», so ein US-Forscher. Diese Meinung teilen auch die Experten der Schweizer Task Force. Sowohl die Studie der WHO, wie auch eine weitere aus den USA belegt die Wirksamkeit der Masken. In Städten mit Maskentragepflicht konnten die Neuansteckungen deutlich reduziert werden.

Auch Huldrych Günthard, Arzt für Infektionskrankheiten im Unispital Zürich, bestätigt die Wirksamkeit der Maske im Interview mit dem «Tagesanzeiger»: «Wir wissen aus unserer Erfahrung im Spital: Masken schützen auch denjenigen, der sie trägt.»

Exponentielles Anwachsen muss verhindert werden

Was auch immer wieder betont wird: Masken allein schützen nicht ausreichend vor dem Coronavirus. Nur in Kombination mit den Hygiene- und Abstandsregeln sind sie wirksam. Ausschlaggebend sei der richtige Zeitpunkt zum Einführen der Schutzmassnahmen. «Werden Massnahmen zu spät eingeführt, wird es viel schwieriger, die Epidemie zu kontrollieren», so der Bericht.

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Die Maske bietet den Tröpfchen, worüber sich das Coronavirus verbreitet, eine Barriere. - Keystone

Warte man zu lange, sei das Wachstum bereits wieder exponentiell und so würden nur noch drastische Massnahmen helfen. Auch das Contact Tracing sei irgendwann erschöpft, so die Begründung der Experten der Task Force. «Jedes exponentielle Anwachsen der Fallzahlen wird unser Gesundheitssystem ab einem gewissen Punkt kollabieren lassen; noch mehr Tote als in der ersten Welle wären die Folge.»

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