Coronavirus: Mit diesen Medis werden Patienten in Schweiz behandelt
Ein britischer Arzt postete ein Foto mit der Menge an Medizin, die ein Patient mit Coronavirus bekommt. Wie sieht die Therapie in der Schweiz mittlerweile aus?
Das Wichtigste in Kürze
- Die Tagesration eines Corona-Patienten in Grossbritannien ist riesig, wie ein Foto zeigt.
- Auch in der Schweiz werden Corona-Patienten mit einer Medi-Kombi behandelt.
- Verwendet wird eine Kombination aus Schlafmitteln, Schmerzmitteln sowie Muskelrelaxantien.
Mega-Medikamenten-Mix! Der englische Arzt David Frocester veröffentlichte auf Twitter eine Aufnahme, die etliche Ampullen, Fläschchen und andere Medikamente zeigt. Wie er es sagt: Die Tagesration für einen Patienten mit Coronavirus.
This all medicines required to keep ONE covid patient safe for ONE day one critical care….
— Dave 💙 (@drfrocester) November 5, 2021
Or just ONE vaccine?#getthejab pic.twitter.com/XNMnJYyizf
Es handelt sich um Antibiotika, Sedierungsmittel, Entzündungshemmer, Muskelrelaxantien sowie diverse Infusionen.
Und wie werden in der Schweiz Corona-Patienten mittlerweile behandelt? Wie steht es mit der Menge an Tabletten, Säften und Spritzen? Nau.ch hat bei verschiedenen Spitälern nachgefragt.
Locker 15 bis 20 verschiedene Medikamente pro Tag
«Covid-19-Patienten benötigen pro Tag schnell einmal 15 bis 20, häufig noch mehr verschiedene Medikamente.» Das sagt Martina Pletscher, Kommunikationsbeauftragte vom Universitätsspital Zürich, zu Nau.ch.
«Die Menge ist abhängig von der Schwere der Erkrankung», ergänzt Hans Pargger. «Die Abbildung auf dem Foto entspricht einer mittleren Menge.» Pargger ist Chefarzt der Intensivstation im Universitätsspital Basel und Mitglied der Science Task Force des Bundes.
Therapie von Patienten mit Coronavirus besteht aus diversen Medikamenten
Auch Mathias Nebiker, Chefarzt und Klinikleiter für Intensivmedizin des Kantonsspitals Aarau, bestätigt: «Die Therapie von Patientinnen und Patienten mit Coronavirus besteht aus mehreren Medikamenten.» Die meisten davon würden dazu dienen, dass der Patient die künstliche Beatmung toleriere.
«Oftmals wird eine Kombination aus Schlafmitteln, Schmerzmitteln sowie Muskelrelaxantien verwendet», präzisiert Nebiker. «Antibiotika werden nur dann eingesetzt, wenn man von einer zusätzlichen bakteriellen Infektion ausgeht.»
Muss ein Patient auf die Intensivstation verlegt werden, kommen weitere Medikamente zum Einsatz. «Auf der Intensivstation können Kortison und ein bestimmter Antikörper gegen das eigene Immunsystem zum Einsatz kommen.»
«Hinzu kommen Kreislaufmedikamente, eventuell Antipilzmittel, Blutverdünnung, Inhalativa, Spurenelemente, Vitamine, Elektrolyte und Abführmittel.» Das erklärt Pletscher weiter.
Ebola-Medi bei Behandlung verwendet
In der Schweiz, wie auch im Post des Briten-Arztes auf Twitter beschrieben, würden Medikamente verwendet, die eigentlich für die Therapie von anderen Krankheiten gebraucht werden.
Konkret: «Remdesivir als antivirales Medikament, ursprünglich entwickelt gegen Ebola-Viren», so Pargger. Ebenfalls zum Zuge kämen jeweils monoklonale Antikörper.