mRNA-Impfstoff nach Impfung doch in Muttermilch nachweisbar
Entgegen ursprünglicher Einschätzung kann das Coronavirus Vakzin doch in der Muttermilch nachgewiesen werden. Experten raten beim Stillen zu «Vorsicht».
Das Wichtigste in Kürze
- Für stillende Frauen galten mRNA-Impfungen lange als unproblematisch.
- Nun zeigt eine neue Studie, dass Inhaltsstoffe in die Muttermilch gelangen.
- Wissenschaftler fordern beim Stillen nun zu besonderer Vorsicht auf.
Während der Pandemie waren Impfungen gegen das Coronavirus eines der wohl kontroversesten Themen überhaupt. Gewisse Leute waren sich sicher, dass Impfungen gegen das Coronavirus gesundheitliche Nachteile mit sich bringen.
In der Bevölkerung und in der Wissenschaft attestierte die Mehrheit der Impfung überwiegende Vorteile. Die Fachwelt dürfte sich nun, was mRNA-Impfungen angeht, in einem Punkt getäuscht haben. Dabei muss die Tragweite noch evaluiert werden.
Das ist geschehen: Vor einem Jahr sprach die ständige Impfkommission Deutschlands die Empfehlung aus, dass sich stillende Frauen impfen lassen sollen.
In der Bevölkerung kam jedoch die Befürchtung auf, dass Inhalte des Impfstoffes über die Muttermilch in den Säugling gelangen könnten. Dies wiederum könne unerwünschte Nebenwirkungen zur Folge haben. Experten gaben jedoch stets Entwarnung.
Eine neue Studie sorgt jetzt aber für Unsicherheit. Wie «Jama Pediatrics» berichtet, wurde inzwischen mRNA der Corona-Impfstoffe in der Muttermilch nachgewiesen. Zwar ist die Studie mit lediglich elf Teilnehmern sehr klein.
Beim Stillen wegen Impfung gegen Coronavirus «Vorsicht geboten»
Aber trotz der geringen Teilnehmerzahl wurde bei mehr als der Hälfte der Stillenden der Impfstoff in der Muttermilch nachgewiesen. Konkret ging es um die Vakzine von BioNTech-Pfizer und Moderna.
Alarm schlagen die Autoren der Studie darum noch nicht. Es sei weiterhin «sicher», nach einer Corona-Impfung zu stillen. Doch sei «Vorsicht geboten, wenn Kinder unter sechs Monaten in den ersten 48 Stunden nach der Impfung gestillt werden». Ehe dies wieder als sicher eingestuft werden könne, müssten weitere Studien durchgeführt werden.