Coronavirus: Offene Fragen nach Zulassung des Impfstoffs für Kinder

Lou Pflugshaupt
Lou Pflugshaupt

Bern,

Swissmedic hat den Impfstoff gegen das Coronavirus von Pfizer für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren zugelassen. Noch bleiben aber viele Fragen offen.

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Eine Siebenjährige lässt sich gegen das Coronavirus impfen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Freitag hat Swissmedic Pfizer-Corona-Impfstoff für Kinder unter 12 Jahren zugelassen.
  • Noch ist nicht klar, wann die ersten Kinder in der Schweiz geimpft werden.
  • Die Empfehlung der Ekif soll nächste Woche kommen.

Das Coronavirus verbreitet sich aktuell sehr stark bei Kindern. In einigen Kantonen wurden deswegen die Weihnachtsferien vorverschoben. Am Freitag hat das schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic den Pfizer-Corona-Impfstoff für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren zugelassen.

Swissmedic schrieb am Freitagabend, dass die Impfung bei Kindern sicher und wirksam sei. Kinder erhalten zwei Dosen im Abstand von drei Wochen. Eine Dosis entspricht einem Drittel derjenigen für Erwachsene und Jugendliche.

Pfizer hat erste Studien abgeschlossen

Der Impfstoff für Kinder ist noch nicht lange erforscht, weswegen noch einige Fragen ungeklärt sind. Erste Studien und Einschätzungen konnten in anderen Ländern bereits gesammelt werden.

Bei einer Studie von Pfizer wurden 2268 Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren beobachtet. Ein Drittel davon erhielt nur eine Kochsalzlösung und der Rest wurde mit dem mRNA-Impfstoff geimpft. Laut Swissmedic ist der Kinder-Impfstoff weniger hoch konzentriert und enthält andere Puffer-Salze. Anstelle von 30 Mikrogramm Wirkstoff sind es nur zehn Mikrogramm.

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Ein Kind wird geimpft. - keystone

Tendenziell seien laut der Studie Kinder weniger von Nebenwirkungen der Impfung betroffen als andere Altersgruppen. Aber grundsätzlich sind sie sehr ähnlich wie bei Erwachsenen. Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit und Kopfschmerzen können vorkommen. Seltener kann es auch zu Fieber oder Gelenkschmerzen kommen.

Schätzungen zur Wirksamkeit variieren

Kinder haben der Studie zufolge einen Monat nach der zweiten Impfung eine vergleichbare Immunantwort wie die 16- bis 25-Jährigen. Symptomatische Infektionen wurden mit der Impfung zu 91 Prozent verhindert. Die Europäische Arzneimittelagentur EMA schätzt jedoch, dass die Wirksamkeit eher in einem Bereich zwischen 67 und 98 Prozent liegt.

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Gratulation für einen frisch gegen das Coronavirus geimpften Jungen in Montréal. - AFP

Ob die Impfung auch vor schweren Verläufen schützt, ist noch nicht klar. Kinder erleiden grundsätzlich nur sehr selten schlimme Erkrankungen vom Coronavirus. Ausserdem wurden bei den Studien Kinder mit einer starken Immunschwäche oder sonstigen Risiken ausgeschlossen.

Empfehlung der Ekif steht noch aus

Noch ist nicht klar, ob die Impfung für alle Kinder, oder nur für Kinder mit speziellen Vorerkrankungen vorgeschlagen wird. Es kommt darauf an, ob die Eidgenössische Kommission für Impffragen (Ekif) eine Empfehlung abgibt, oder nicht. Eventuell wird sie vorerst nur für Kinder mit zusätzlichen Risikofaktoren empfohlen. Gegenüber dem SRF kündigte Präsident Christoph Berger einen Entscheid in der kommenden Woche an.

In anderen Ländern werden Kids bereits geimpft

Die USA piksen die Kinder bereits länger – bis Mitte November wurden bereits 2,5 Millionen Kinder mit dem Pfizer-Vakzin geimpft. Auch in Israel und Kanada wurde mit dem Impfen von Kindern gegen das Coronavirus begonnen.

Die EMA hat den Impfstoff für Kinder in Europa schon im November zugelassen. Bislang sind noch keine Komplikationen oder schwere Nebenwirkungen aufgetreten.

Würden sie ihr Kind gegen das Coronavirus impfen lassen?

Wie lange der Impfschutz anhält, und ob er vor der neuen Variante des Coronavirus Omikron schützt, ist noch nicht klar. Ausserdem kann noch nicht abgeschätzt werden, wie gut das Vakzin vor der Übertragung des Virus schützt.

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