Coronavirus: Studie lobt Frauen für bessere Krisen-Bewältigung
Eine US-Untersuchung kommt zum Schluss: Länder mit Frauen an der Macht bewältigen die Krise des Coronavirus besser. Auch die Schweiz.
Das Wichtigste in Kürze
- CNN und Forbes haben das Krisen-Management weltweit beurteilt.
- Sie kommen zum Schluss: Frauen sind die erfolgreicheren Krisen-Manager.
- Dabei bewerten sie auch die Schweiz als von Frauen geführt.
Das Coronavirus hält die Welt weiterhin in Atem. Die verschiedenen Länder und ihre jeweilige Regierungen gehen dabei sehr unterschiedlich mit der Pandemie um. Daher haben «CNN» das US-Magazin «Forbes» das Krisen-Management weltweit beobachtet und beurteilt.
Dabei kommen sie zu einem interessanten Schluss: Länder, welche von Frauen regiert werden, bewältigen die Corona-Zeit äusserst erfolgreich. Managen Frauen die Krise etwa besser als Männer? Dabei zeigt sich: Die Amis ordnen auch die Schweiz einer weiblichen Krisen-Führung zu.
Merkel & Co. stechen bei Krisen-Führung heraus
Die Amerikaner kristallisierten dabei sieben Länder heraus, welche unter weiblicher Führung erfolgreich die Corona-Krise bewältigen. Darunter Deutschland, Dänemark, Island, Finnland, Neuseeland, Norwegen und Taiwan.
In Taiwan beispielsweise, einer Demokratie mit fast 24 Millionen Einwohnern, sind bisher knapp 400 Menschen mit dem Virus infiziert. Die Insel nahe der chinesischen Küste hat bisher nur 6 Todesfälle zu verzeichnen. Das schnelle Handeln von Präsidentin Tsai Ing-wen hat sich offenbar ausbezahlt.
In Deutschland haben sich bisher fast 150'000 Menschen infiziert. Trotzdem ist die Todesrate im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sehr gering. Deutschland hat die meisten Intensivbetten und das grösste Coronavirus-Testprogramm in Europa.
Bundeskanzlerin Angela Merkel wird für ihre schnellen und konsequenten Entscheidungen während der Pandemie gelobt.
Oder in Neuseeland, einem Land, welches stark auf den Tourismus angewiesen ist, wurden die Grenzen vergleichsweise früh geschlossen. Premierministerin Jacinda Ardern hat sofort einen vierwöchigen Lockdown angeordnet, welcher weiterhin anhält. In Neuseeland wurden bisher 1400 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet, neun Personen starben.
In den nordischen Länder sieht die Situation ähnlich aus. In Finnland, Norwegen, Dänemark und Island regieren Frauen. Diese Nationen haben das Coronavirus weitgehend im Griff.
«Die Schweiz wird von Frauen regiert»
Auch die Schweiz wird für ihr Krisen-Management gelobt. Die englische Zeitschrift «Forbes» nennt die Schweiz nämlich im gleichen Atemzug wie Taiwan oder die nordischen Länder.
Die Schweizer Regierung hebe sich nicht nur wegen der Vorgehensweise während der Krise von anderen Ländern ab. Ausserdem gäbe es zu berücksichtigen, dass die Schweiz von Frauen regiert würde.
Zwar ist Simonetta Sommaruga als Bundespräsidentin stark gefordert. Auch Viola Amherd als VBS-Chefin und Karin Keller-Sutter als Justizministerin. Dennoch steht besonders Gesundheitsminister Alain Berset im Rampenlicht. Und natürlich gilt auch BAG-Mann Daniel Koch als wichtiger Krisen-Manager.
Amis oder Briten stehen punkto Coronavirus schlecht da
Länder, in welchen das Virus dramatische Folgen haben könnte, werden laut «CNN» mehrheitlich von Männern geführt. Die USA um Präsident Donald Trump hätten die Ausmasse der Pandemie lange unterschätzt. Nun verzeichnen die Staaten mit über 800'000 Infizierten die weltweit höchste Zahl.
Auch der britische Premier Boris Johnson schüttelte zunächst überzeugt weiterhin die Hände. Landete aber schlussendlich selber wegen der Infizierung auf der Intensivstation und hat sich mittlerweile erholt.
In Schweden, dem einzigen nordischen Land, welches von einem Mann geführt wird, wurden weder Schulen, noch Geschäfte geschlossen. Premierminister Stefan Löfven hatte sich geweigert, wegen des Coronavirus einen nationalen Lockdown zu beschliessen. Und erntet dafür regelmässig Kritik.