Darum musste die Fantasy Basel auf Game of Thrones verzichten
Mit dem «Eisernen Thron» hätte das wohl eindrucksvollste «Game of Thrones»-Requisit an die Fantasy Basel kommen sollen. Doch der Thron blieb in Grossbritannien.
Das Wichtigste in Kürze
- Während der Fantasy Basel 2019 sollte der «Eiserne Thron» ausgestellt werden.
- Aufgrund eines Fehlers des Lieferanten blockierte der britische Zoll die Lieferung.
- Dass rechtliche Schritte gegen den Lieferanten eingeleitet werden, ist durchaus möglich.
Vom 3. bis zum 5. Mai war es wieder so weit: Zum fünften Mal lud die Fantasy Basel zur grössten Convention für Popkultur in der Schweiz.
Pünktlich zum Jubiläum landeten die Organisatoren der Fantasy Basel dabei einen Coup. Mit dem originalen «Eisernen Thron» aus «Game of Thrones» sollte das wohl eindrucksvollste Requisit der Kult-Serie in die Schweiz kommen.
Fans reagierten begeistert, die Organisatoren zeigten sich stolz, ein solches Highlight an ihrem Event präsentieren zu können. Doch nur einen Tag vor Beginn der Messe folgte die Hiobsbotschaft.
«Die für Donnerstagmorgen erwartete Lieferung mit den Exponaten für die angekündigte ‹Game of Thrones›-Ausstellung traf nicht ein. Uns war schnell klar, dass etwas schiefgelaufen sein musste», erklärt Zeno van Essel gegenüber Nau. Er ist Verantwortlicher für die Medienbetreuung der FaBa.
Lieferant verwendete falsche Zollformulare
Und tatsächlich: Nachforschungen ergaben bald, dass die Requisiten Grossbritannien gar nie verlassen hatten. Und das, obwohl die Abfahrt des entsprechenden Trucks noch am Dienstag bestätigt wurde.
Wie sich bald herausstellen sollte, hatte der Lieferant falsche Zollformulare verwendet, woraufhin die Lieferung in die Schweiz blockiert wurde.
The Throne, core of #GameofThrones did not make it to Comicon / Fantasy World Basel 3.-5.5. 2019 this weekend.
— Anna-Aurora (@AnnaAurora73) May 4, 2019
He is stuck in customs at the border in England because the supplier has filled a wrong customs slip 🤨😬🙃https://t.co/BQAOupNnDz pic.twitter.com/rqVkA2JqbD
Schnell seien am Donnerstagnachmittag alle Hebel in Bewegung gesetzt worden, um die Ausstellungsstücke doch noch nach Basel zu bringen. Jedoch ohne Erfolg.
«Wir schafften tatsächlich, die richtigen Formulare aufzutreiben, standen aber sogleich vor einem neuen Problem. Die LKW-Zugmaschine war an einem anderen Ort gebraucht worden. Der Auflieger stand also am Zoll und konnte weder geöffnet noch transportiert werden», so van Essel weiter.
«Dabei hätten wir sogar einen neuen Truck und eine international erfahrene Transportfirma organisiert gehabt. Uns ist unverständlich, dass der Lieferant dies nicht richtig hingekriegt hat.»
Doch die Organisatoren gaben nicht auf und setzten alles daran, Fans doch noch eine «Game of Thrones»-Ausstellung bieten zu können. Während der intensiven Aufbauzeit kontaktierte man die Inhaber von «GoT»-Exponaten in Ungarn, um eventuell deren Trouvaillen nach Basel zu holen.
Doch auch dieses Vorhaben scheiterte – dieses Mal an der nun zu knappen Zeit. So war bereits Freitagnachmittag und die Messe in vollem Gange.
Enttäuschte, aber verständnisvolle Besucher
«Den Platz, an dem der ‹Eiserne Thron› eigentlich hätte aufgestellt werden sollen, liessen wir absichtlich leer», verrät van Essel. «Anstelle der Ausstellung stellten wir ein Schild auf, auf dem wir die Besucher über das Geschehene informierten. Ich war auch persönlich vor Ort, um die Sachlage zu erklären.»
Natürlich seien viele enttäuscht gewesen, jedoch hätten die meisten Verständnis gezeigt. «Einige berichteten sogar von ähnlichen Erfahrungen mit dem britischen Zoll», fügt van Essel lachend an.
«Viele Besucher versicherten uns aber, dank der vielen anderen Highlights trotzdem sehr begeistert von der Fantasy Basel gewesen zu sein.»
Ob der Lieferant nun mit Konsequenzen zu rechnen hat, wollen die Organisatoren nicht sagen. Denn: Noch besteht die Möglichkeit, dass rechtliche Schritte eingeleitet werden. So oder so: Man werde das Ganze analysieren und Lehren daraus ziehen.