Stadt Basel

Das Basler Kunstmuseum soll zum Ort der gelebten Gegenwart werden

Keystone-SDA
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Basel,

Elena Filipovic, die neue Direktorin des Basler Kunstmuseums, plant eine frische Perspektive für das traditionelle Haus.

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Bilder der ukrainischen Künstler Oleksandr Schewtschenko und Oleksandr Osmyorkin haben im Kunstmuseum Basel Schutz vor dem Krieg gefunden. - sda - KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS

Die neue Basler Kunstmuseumsdirektorin Elena Filipovic will das traditionelle Haus zu einem Ort der gelebten Gegenwart werden lassen. In ihrer ersten Sonderausstellung wird sie mit Medardo Rosso einen Pionier der modernen Skulptur vorstellen.

Sie habe gerade mal ein paar Wochen hinter sich, sagte Filipovic, die seit 1. April Direktorin der Kunstmuseum Basel ist, am Donnerstag vor den Medien. Es sei eine grosse Ehre, dass sie dieses Amt in diesem wunderbaren Haus habe übernehmen können.

Mit 15 Jahren habe sie erstmals ein Museum besucht, so Filipovic weiter. Es sei Liebe auf den ersten Blick gewesen. Sie glaube an das Museum als Institution. Sie glaube daran, dass Museen offene Institutionen sein sollten und nicht Mausoleen oder Denkmäler.

Vision einer lebendigen Kunstgeschichte

Sie wolle die Erfahrungen als Kuratorin von Institutionen und Projekten zu zeitgenössischer Kunst in ein Haus übertragen, das einzigartige Kunstschätze von über 500 Jahren Kunstgeschichte vereint. Sie habe vor, eine Ära der Änderungen einzuleiten, das Haus gewissermassen neu zu denken ohne aber alles über den Haufen zu werfen sagte sie.

In einer Zeit, in der alles komplexer werde, müsse das Kunstmuseum ein Ort der gelebten Gegenwart sein. In diesem Sinne werde sie vorerst im Neubau bei der Kunst bis in die 1960er-Jahre Neuhängungen der Sammlung in Angriff nehmen.

Neue Wege und Herausforderungen

Neue Wege will sie auch bei Blockbuster-Ausstellungen beschreiten: «Es gibt mehr als nur die fünf immer gleichen Namen, die in diesem Zusammenhang genannt werden», sagte sie bereits im Juni 2023 nach Bekanntgabe ihrer Wahl.

Einen für Basel neuen Namen brachte sie für ihre erste im Frühling 2025 angesetzte Sonderausstellung ins Spiel: Medardo Rosso (1858-1929).

Der italienisch-französische Bildhauer und Fotograf gilt neben seinem ungleich bekannteren Zeitgenossen Auguste Rodin als einer der Erfinder der modernen Skulptur. Mit seinen originären Büsten und Plastiken setzte sich Rosso über alle Konventionen der traditionellen Skulptur hinweg.

Grosse Fussstapfen und Sanierungspläne

Auf die neue 51-jährige Direktorin warten nicht nur künstlerische Herausforderungen – als Helfensteins Nachfolgerin wird sie in grosse Fussstapfen treten müssen. In ihre Direktionszeit wird ab 2027 auch die umfassende Sanierung des Hauptbaus fallen, die eine drei- bis vierjährige Schliessung des Baus zur Folge haben wird.

Filipovic hatte an der Princeton University in den USA Kunstgeschichte studiert und mit einem Doktorat zu Marcel Duchamp abgeschlossen.

Von 2014 bis 2024 war sie Direktorin und Chefkuratorin der Kunsthalle Basel, wo sie zahlreiche international viel beachtete Ausstellungen realisiert hatte.

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