«Das Gefängnis hat uns näher gebracht»
Wegen 300 gefälschten Kunstwerken mussten «Meisterfälscher» Wolfgang Beltracchi und seine Frau Helene in den Knast. Ihrer Ehe hat das sogar geholfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Wolfgang Beltracchi gilt als grösster Kunstfälscher der Nachkriegszeit.
- Während Jahrzehnten schleuste er selbst gefälschte Kunstwerke von Künstlern wie Max Ernst in den Kunstmarkt.
- Das Paar verdiente damit zwischen 20 und 50 Millionen Euro.
- 2011 mussten Beltracchi und seine Frau sechs bzw. vier Jahre in den Knast.
- Jetzt sagen sie, das Gefängnis habe sie einander näher gebracht.
Sie haben sechs bzw. vier Jahre im Knast verbracht. Doch der Liebe von «Meisterfälscher» Wolfgang Beltracchi und seiner Frau Helene hat das Gefängnis nichts anhaben können. Im Gegenteil. «Das Gefängnis hat uns noch näher gebracht», sagt Helene zu Nau. «Weil wir Dinge gemeinsam erlebt haben, die andere Paare nicht gemeinsam haben.» In der Tat: Das Paar musste im offenen Vollzug - also die Nacht im Gefängnis - verbringen. «Wir haben das gut überstanden», sagt er ganz locker.
Seit diesem Frühling lebt das Hippie-Paar, das als Bonnie und Clyde der Kunstszene gilt, im noblen Meggen LU. Dort hat sich das Paar eine Luxuswohnung mit Atelier gemietet. «Uns gefällts hier sehr gut», sagt er zu Nau. «Wir sind seit März hier und wir fühlen uns aufgehoben.»
Auch beruflich sieht es für den Meisterfälscher rosig aus: Im März 2018 dienen seine Original-Meisterwerke als Bühnenbild beim legendären «Art on Ice» im Zürcher Hallenstadion.