Demonstrationen in Schweizer Städten für Recht auf Abtreibung
Am Dienstag gingen Aktivisten in der Schweiz für das Recht auf Abtreibungen auf die Strasse. Zwei SVP-Frauen wollen dieses mit Initiativen einschränken.
Das Wichtigste in Kürze
- In Schweizer Städten kam es zu Demonstrationen für das Recht auf Abtreibungen.
- Es gebe Angriffe auf FLINTA-Personen und das Abtreibungsrecht, so die Organisatorinnen.
- In der Schweiz sind zwei Initiativen geplant, die das Recht einschränken wollen.
In mehreren Schweizer Städten – darunter St. Gallen, Luzern und Genf – sind am Dienstagabend dutzende Frauen und auch Männer auf die Strasse gegangen. Sie brachten ihre Empörung gegen die Anti-Abtreibungsentscheidung des obersten Gerichtes in den USA zum Ausdruck und traten für «reproduktive Selbstbestimmung» ein.
«Mit der Demonstration wollen wir nicht nur gegen das Gerichtsurteil in den USA protestieren, sondern auch daran erinnern: Weltweit und alltäglich wird die Selbstbestimmung von FLINTA-Personen und das Recht auf Abtreibung angegriffen», hiess es in einer Mitteilung der Koordination der feministischen Streikkollektive.
Zwei SVP-Frauen wollen Abtreibungsrecht einschränken
FLINTA steht für Frauen, Lesben, Inter, Non-Binary, Trans und agender. Die Abkürzung ist der Versuch einen Ausdruck für eine Personengruppe zu finden, die nicht männlich ist. Weitere Protestaktionen sind am Donnerstag in Zürich und am Freitag in Lausanne geplant.
In der Schweiz wurde die Fristenlösung vor 20 Jahren eingeführt. Sie sieht vor, dass Schwangerschaften bis zur 12. Woche ohne ärztliches Gutachten abgebrochen werden können.
SVP-Nationalrätinnen haben zwei Initiativen lanciert, die Einschränkungen des Rechts auf Abtreibungen vorsehen. Eine fordert, dass bei Abtreibungen ein Tag Bedenkzeit eingeführt wird. Die zweite Initiative will ungeborenen Babys zu einem Zeitpunkt, in dem sie ausserhalb des Mutterleibes überleben und atmen könnten, ein absolutes Recht auf Leben zugestehen.