Die Juckerfarm hat mit dreisten Gästen zu kämpfen
Von Diebstählen hin zur absichtlichen Zerstörung – der Zürcher Erlebnisbauernhof Juckerfarm hat schon alles erlebt. Jetzt machen Mitarbeiter ihrem Ärger Luft.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Juckerfarm hat mit respektlosen Gästen zu kämpfen.
- Die Hauptprobleme: Diebstahl, Zerstörung und Littering.
- In einem Blogeintrag lassen sich die Angestellten darüber aus.
Gerade im Herbst ist die Juckerfarm ein beliebtes Ausflugsziel für Familien. Viele Gäste bedeuten für den Erlebnisbauernhof in Seegräben ZH auch vermehrt Ärger. Im hauseigenen Blogeintrag schreibt die Juckerfarm, dass während der Kürbiszeit «öfters mal geklaut, Sachen kaputt gemacht und Littering betrieben wird».
So gebe es Gäste, welche Äpfel oder Kürbisse einfach einsteckten, ohne zu bezahlen. Es sei schon vorgekommen, dass Mütter den ganzen Kinderwagen mit Kürbissen gefüllt und sich dann aus dem Staub gemacht haben. Auch im Restaurant werde immer wieder beobachtet, wie Gäste Most oder Tee literweise abfüllen und ungeniert rauslaufen.
Unauffällig etwas mitgehen lassen
Der Zustand des Apfelgartens sei nach einem besucherreichen Tag teilweise «unvorstellbar». Zettel lägen herum, Tafeln seien verschmiert und die Dekoration zerstört. Der Mostverantwortlichen Erika Tschümperlin fehlen kiloweise Äpfel: «Häufig sehe ich Leute, die ganze Tüten mit meiner Ernte füllen», sagt sie.
Selbst die Absperrung rund um die Kürbisfiguren halte Besucher nicht davon ab, das mehrere hundert Franken teure Gewächs zu berühren. Der Hofgestalter Hannes Schmutz erzählt von einer Mutter, die ihr Kind dabei fotografiert habe, wie es auf einem Riesenkürbis gesessen sei und mit einem Stecken Löcher hineingebohrt habe.
Mit Kürbissen Fussball spielen
Eine Mitarbeiterin des Hofrestaurants habe letztes Jahr zwei Kinder beobachtet, die mit einem Kürbis Fussball spielten. Sie habe sie gebeten, aufzuhören, weil der Kürbis kaputt gehe. «Da kam die Mutter auf mich zu, hat mir 20 Franken vor die Füsse geworfen und den Kids gesagt, sie dürfen weiterspielen.»
Die Restaurants funktionieren nach dem Selbstbedienungsprinzip. Dies bedingt, dass die Gäste nach dem Essen ihre Tabletts selber abräumen. Der Weg zur Abräumstation scheine einigen Leuten zu weit zu sein. Sie stellten ihr Tablett einfach irgendwo ab, etwa mitten auf den Boden. Ein Dutzend andere folgten dem Beispiel. «Das führt zu einem massiven Mehraufwand für unsere Abwasch-Crew», ärgert sich die Restaurant-Angestellte.