Die Zürcher Konkreten Lohse und Graeser in Basel präsentiert

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Basel,

Zwei Hauptvertreter der Zürcher Konkreten, Richard Paul Lohse und Camille Graeser, sind in Basler Galerien zu sehen.

Basel
Ein Blick auf die Stadt Basel. - keystone

Es sind Pixelbilder aus dem vorelektronischen Zeitalter: Die Zürcher Konkreten führten die Abstraktion in der Malerei radikal in eine geometrische Formensprache weiter. Mit Richard Paul Lohse und Camille Graeser sind zwei Hauptvertreter in Basler Galerien zu sehen.

«In Lohses Werk findet die europäische Kompositionstradition ihr Ende, ein gutes Ende – und es ist auch der Anfang von vielem, das sich erst zu entwickeln beginnt.» So umschrieb 1988 der grosse US-amerikanische Star des Minimalismus, Donald Judd, das Schaffen des Zürchers Richard Paul Lohse (1902-1988), dessen Werk er offensichtlich sehr schätzte.

Was Judd mit diesen Worten meinte, lässt sich bis 26. April in der neuen Basler Filiale der Galerie Hauser & Wirth nachvollziehen. Mit mathematischer Genauigkeit hat der ausgebildete Grafiker und Typograf knallig bunte Quadrate und rechteckige Formen zu seriellen und kontemplativen Bildkompositionen zusammengestellt.

Die Ausdruckskraft farbiger Geometrie

Entstanden sind visuell vibrierende Bilder, die geprägt sind von der Ausdruckskraft der Farbe. Anders als grosse Vorbilder wie Mondrian, arbeitete Lohse nicht intuitiv, sondern ging akribisch-mathematisch vor, wie aus den Skizzen zu den Malereien herauszulesen ist.

Das gilt auch für Camille Graeser (1892-1980). Er zählt neben Lohse, Max Bill und Verena Loewensberg zu den Hauptvertretern der Zürcher Schule der Konkreten, die weit über die Grenzen Zürichs ausstrahlte. Die Basler Galerie von Bartha präsentiert vom 28. März bis 17. Mai eine Werkauswahl des Künstlers, der als stillster Vertreter der Bewegung galt.

Dass gleich zwei Basler Galerien gleichzeitig Kunst der Zürcher Konkreten präsentieren, ist Zufall. Beide Galeristen sprechen aber gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA von einem Glücksfall.

Die Renaissance einer Kunstrichtung

Es sei an der Zeit, die einst omnipräsenten Künstler einer neuen Generation zu zeigen, sagt Carlo Knöll, Leiter der Basler Hauser & Wirth-Filiale. Und Stefan von Bartha von der gleichnamigen Galerie betont, dass die Kombination der beiden Ausstellungen zeige, wie facettenreich diese Kunstrichtung sei.

Der Präsentationsreigen der Zürcher Konkreten zieht sich noch weiter: Am Dienstag hatte in der Londoner Filiale von Hauser & Wirth eine Ausstellung mit Werken von Verena Loewensberg Vernissage. Und ab 7. September wird das Museo d’arte della Svizzera italiana (MASI) in Lugano eine grosse Retrospektive zum Werk von Richard Paul Lohse präsentieren.

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