Echte Bilder von Franz Gertsch in Bern aufgetaucht
Sensationsfund in einem Berner Kirchgemeindehaus: Bei Renovationsarbeiten kamen drei Frühwerke des weltbekannten Malers Franz Gertsch zum Vorschein.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Berner Nydeggstalden sind hinter einer Gipswand Gemälde von Franz Gertsch aufgetaucht.
- Der Künstler hatte sie noch vor seinem Bekanntwerden geschaffen.
Eine Pferdegruppe mit Bauer, ein Flötenspieler und ein Liebespaar: Das sind die Motive, die der junge Franz Gertsch 1959 als Auftragsarbeit im damaligen Altersheim am Berner Nydeggstalden an die Wand malte. Schon bald einmal verschwanden die Bilder hinter einer Abdeckung, währenddem Gertsch, heute 89, als fotorealistischer Maler Weltkarriere machte. Und in Burgdorf BE ein eigenes Museum eröffnen konnte, das derzeit erweitert wird.
Heute gehört das Haus der Kirchgemeinde Nydegg, die ihre Gebäude vor kurzem einer umfassenden Sanierung unterzog. Und dabei geschah es: Im so genannten «Nydeggsaal» kamen die drei Gemälde von Gertsch zum Vorschein, wie das Berner Online-Magazin «Journal B» vermeldet.
Knapp gerettet
Was hinter einer Gipswand zum Vorschein kam, habe aber nicht auf Anhieb für Begeisterungsstürme gesorgt. «Allgemeiner Tenor der Laien: Nicht besonders ansprechende Bilder, etwas naiv, ziemlich harmlos, im unschuldigen Röseligartenstil der Fünfzigerjahre», so Autorin Rita Jost (ex SRF) im Journal B.
Der zuständige Kirchgemeinderat war anfänglich der Meinung, die Wand müsse weiss sein. Schliesslich wolle man hier auch ab und zu Bilder oder Filme projizieren. Doch eine Kunsthistorikerin erkannte den Wert der Bilder. Fazit: Schlüsselwerke, unbedingt erhalten!
Daraufhin krebste der Kirchgemeinderat zurück. Somit zieren die drei Bilder jetzt den Nydeggsaal – stilvoll hinter Glas.