Eine Pille gegen Pölsterchen?
Übergewicht ist vielen Ländern der Welt ein massives Problem. Was tun? In der Praxis scheitern viele Abnehmkonzepte oft krachend. Vielleicht könnte in Zukunft eine Pille das Fett zum Schmelzen bringen.
Das Wichtigste in Kürze
- Forscher sollen eine Methode entdeckt haben, wie man medikamentös Fett verbrennen könnte.
- Bis jetzt konnte die Methode bereits erfolgreich an Säugetieren durchgeführt worden sein.
- In der Wissenschaft ist man sich sicher, dass die Behandlung auch bei Menschen möglich gemacht werden kann.
Es klingt
zu schön um wahr zu sein, was Forscher aus Singapur kürzlich berichteten: Mit
einem Pflaster hatten sie Mäusen einen Wirkstoff über die Haut verabreicht, der
diese trotz fettreicher Nahrung nicht dick werden und überdies ihre Fettmasse
schrumpfen liess. Der Wirkstoff verwandelte das so genannte weisse Fett, das
Energie speichert, in braunes Fett, eine Art Heizgewebe, das Energie verbrennt.
Hat die Wissenschaft damit ein Mittel zur Bekämpfung der weltweiten
Adipositas-Epidemie gefunden?
Ein Medikament zur Bekämpfung von
Übergewicht
Ganz so
weit ist es noch nicht. Aber die Idee der Fettumwandlung wird von vielen
Experten als vielversprechend beschrieben. Neben den bereits erwähnten weissen
und braunen Fettzellen, gibt es im menschlichen Körper beige Fettzellen, die
aus weissen herausgebildet werden und genau wie die braunen Energie
verbrennen. Gelänge es nun, das braune Fett pharmakologisch zu aktivieren
oder die Umwandlung von weissen in beige Fettzellen zu stimulieren, hätte man
womöglich ein Medikament zur Bekämpfung von Übergewicht in der Hand - so die
Idee.
Experimente bei Tieren bereits
erfolgreich
Dass die
alles andere als abwegig ist, meint auch Tobias Fromme vom Lehrstuhl für
Molekulare Ernährungsmedizin an der TU München: «In kleinen Säugetieren klappt
das schon ganz gut». Viele der bisherigen Ergebnisse wurden in Experimenten mit
Tieren oder tierischen Zellen gewonnen. Forscher konnten experimentell bereits zeigen,
dass sich auch menschliche weisse Fettzellen zu braunen umpolen lassen. Die
Verabreichung eines Wirkstoffes über ein Pflaster - wie in der Studie der
Forscher aus Singapur - hätte dabei den Vorteil, dass das Medikament direkt an
den Problemzonen angewendet werden kann.