Experte warnt: Waldbrandgefahr wird in der Schweiz klar unterschätzt
In einigen Schweizer Kantonen herrscht erhöhte Waldbrandgefahr. Darauf sollten Sie achten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Waldbrandgefahr ist in mehreren Kantonen der Schweiz auf Stufe drei von fünf.
- Die meisten Unfälle gibt es bei mittlerer Gefahrenstufe.
- In der Zentralschweiz melden Förster, wie hoch die Waldbrandgefahr ist.
Jedes Kind weiss es, und doch passiert es immer wieder – oftmals werden Waldbrände fahrlässig ausgelöst. Zuletzt am Wochenende in Blumenstein im Kanton Bern und in Pontresina GR. Eine Walbrandkarte des Bundesamts für Umwelt weist darauf hin, dass vorsichtig mit Feuer umzugehen sei. Das Sommerwetter der vergangenen Woche hat die Böden ausgetrocknet.
Wie diese Karte entsteht, weiss Silvio Covi. Er ist Verantwortlicher für Schutzwälder des Amts für Landwirtschaft und Wald im Kanton Luzern. Dabei gäbe es zwei Systeme: «In der Zentralschweiz gehen die Förster in den Wald und melden uns, wie hoch die Waldbrandgefahr ist». Danach werde eine einheitliche Einschätzung an das Bundesamt weitergeleitet. Je nach Wetter könne es lokal aber grosse Unterschiede geben.
Andere Kantone arbeiten mit den Daten von Wetterstationen. Anhand von Regenmenge und Temperatur wird eine der fünf Gefahrenstufen bestimmt. Covi erklärt: «Waldbrandgefahr wird in der Schweiz deutlich unterschätzt. Die meisten Brände gibt es bei mittlerer Gefahrenstufe.»
Durch die Rückmeldungen der Kantone entsteht die Gefahrenkarte, die auf der Website des Bundes veröffentlicht wird. Dort werden auch Massnahmen wie die Mahnung zur erhöhten Aufmerksamkeit oder ein Feuerverbot kommuniziert.
Im Video erklärt Silvio Covi, wie die Waldbrandkarte entsteht und worauf beim bräteln zu achten ist.