Familien sorgen sich weiterhin vor allem ums Geld

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Bern,

Laut dem Familienbarometer bleibt Geld die Sorge Nummer 1. Viele Familien wünschen sich eine Senkung der Krankenkassenprämien und mehr finanzielle Hilfe.

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Viele Familien plagen finanzielle Sorgen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Gemäss einer Umfrage von Pro Familia bleibt Geld die Sorge Nummer 1 von Familien.
  • Viele Eltern wollen deswegen ihre Arbeitspensen erhöhen oder weniger Ferien machen.
  • Im Vergleich zum letztjährigen Barometer sind die Familien weniger pessimistisch.

Das Geld bleibt für Schweizer Familien die grösste Sorge. Neben hohen Krankenkassenprämien und steigenden Preisen beschäftigt sie auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Schule sowie Jugendgewalt sind weitere Brennpunkte.

Das geht aus dem dritten Familienbarometer hervor, das Pro Familia und der Vorsorgeversicherer Pax am Donnerstag veröffentlicht haben. Befragt haben sie vom 12. bis 22. November letzten Jahres 2200 Familien (inklusive Alleinerziehende) in der ganzen Schweiz mit mindestens einem Kind.

Insgesamt, so die Autoren, zeige sich bei vielen Themen Kontinuität im Vergleich mit den Vorjahren. So sind fehlende finanzielle Mittel weiterhin die Sorge Nummer eins, vor allem in Familien bis in die mittleren Einkommensschichten. Dort geben 47 Prozent an, das Einkommen reiche knapp für das eigene Familienleben aus, für sieben Prozent reicht es gar nicht.

Für die Hälfte der Befragten würde die Senkung der Krankenkassenprämien am meisten bringen. 40 Prozent verlangen von der Familienpolitik allgemein mehr finanzielle Unterstützung für Familien. 29 Prozent finden, man müsste bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie mehr tun.

Pensen erhöhen, sparen, weniger Ferien

Verbesserungen bei Steuern und Kinderbetreuungsmöglichkeiten folgen auf den Rängen vier und fünf. Knapp die Hälfte der Familien (46 Prozent) denkt darüber nach, mehr zu arbeiten, um das Familieneinkommen zu sichern.

Zwei Drittel der Familien geben an, pro Monat nicht mehr als 500 Franken auf die Seite legen zu können; 14 Prozent der Familien können mehr als 1500 Franken pro Monat sparen. Das Sparpotenzial der befragten Familien zeigt sich laut dem Familienbarometer über die letzten drei Jahre stabil.

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Aus Kostengründen verzichten Familien vor allem auf Ferien, Restaurantbesuche sowie auf Freizeitaktivitäten. Ein Fünftel muss auf überhaupt nichts verzichten.

Umwelt- und Energiethemen auf Rückzug

Von 16 auf 20 Prozent zugenommen hat seit dem zweiten Barometer das Thema Umgang mit Medien und Social Media. Dagegen sank die Sorge um Klimawandel und Umweltschutz von 21 auf 14 Prozent. Noch deutlicher ist der Rückgang beim Thema Energieversorgung und -sicherheit (von 17 auf 5 Prozent).

Zu einigen Themenbereichen machen sich die Familien in den verschiedenen Landesteilen in unterschiedlicher Ausprägung Sorgen. In der Deutschschweiz beschäftigen etwa das Schulwesen und die Bildungspolitik 28 Prozent, in der Romandie und in der italienischen Schweiz nur jeweils 13 Prozent der Familien.

In der französischsprachigen Schweiz liegt der Anteil der befragten Familien, die aktiv in die Pflege eines nahen Familienmitglieds eingebunden sind, bei 24 Prozent, in der Deutschschweiz betrifft dies nur 15 Prozent, in der italienischen Schweiz 16 Prozent.

Weniger pessimistisch für Zukunft

Was die Zukunft betrifft, sind die Schweizer Familien leicht weniger pessimistisch als im Vorjahr. 72 Prozent erwarten, dass sich die Situation eher verschlechtern oder stark verschlechtern wird. Das sind sieben Prozent weniger als im zweiten Barometer vor Jahresfrist.

Die Hälfte der Familien (49 Prozent) rechnet damit, dass sie ihren Kindern ein finanzielles Erbe hinterlassen kann, ein Viertel (25 Prozent) geht nicht davon aus, ein weiteres Viertel (26 Prozent) kann nicht abschätzen, ob ein finanzielles Erbe vorhanden sein wird.

Kommentare

User #5676 (nicht angemeldet)

Immer nur Familien und Frauen leiden, laut Medien. Ich als Rentner komme trotz 50 Jahren Arbeit kaum über die Runden. Das Hauptproblem sind die Steuern.

User #1286 (nicht angemeldet)

Neue Armut wächst. Und ist erst der Anfang. Europa das neue Armenhaus der Zukunft.

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