Fast alle Sugus-Bewohner wehren sich vor Gericht
Die Kündigungen an die Adresse der Sugus-Bewohner in Zürich bewegen weiterhin. Fast alle Mieter fechten den Rauswurf an – ein seltenes Ereignis.
Das Wichtigste in Kürze
- Bis Ende September müssen die Sugus-Mieter in Zürich raus.
- Allerdings muss sich nun die Schlichtungsbehörde mit den Kündigungen befassen.
- Denn 90 von 100 Parteien wehren sich – laut dem Mieterverband ist das «ausserordentlich».
Der Streit um die Sugus-Kündigungen geht in die nächste Runde: Eigentlich müssen die 100 Mietparteien per Ende September raus. Das wollen viele von ihnen aber nicht hinnehmen.
Wie SRF in der Sendung «Schweiz aktuell» berichtet, fechten gut 90 Parteien die Leerkündigung an. Fast alle gehen also vor die Schlichtungsbehörde.
Laut Walter Angst vom Mieterverband Zürich ist das ein besonderes Phänomen: «Dass fast alle Parteien die Kündigung anfechten, ist ausserordentlich selten.»
Er spricht von einem einmaligen Protest. In anderen Fällen seien etwa die Hälfte der Betroffenen vor Gericht gezogen.
Solidarität in Sugus-Blöcken besonders gross
Angst erklärt sich die heftige Reaktion im Falle der Sugus-Häuser mit der Solidarität unter den Mietern.
Es gebe einen starken Zusammenhalt. Schon nach Bekanntwerden der Kündigungen zeigte sich diese in einem gross angelegten Protest.
Der gerichtliche Weg ist auch nötig, weil die Eigentümerin nicht mit den Bewohnern sprechen will.
Möglich ist laut Angst, dass es nun eine Erstreckung gebe. Maximal sind das vier Jahre – üblich wären bis zu eineinhalb Jahre.
Angst betont, dass bei den Sugus-Häusern Prognosen schwierig seien. Denn es handelt sich um einen speziellen Fall. Bis zu einem Ende der Verfahren könne es dauern, so der Mann vom Mieterverband.
Mieter sollten eigentlich schon im März raus
Die Schlichtungsbehörde muss jetzt entscheiden, ob die Kündigungen gültig sind.
Im Dezember 2024 haben über 200 Mieter die Kündigung erhalten. Grund dafür ist laut der neuen Eigentümerschaft eine nötige Totalsanierung, die drei der sechs Sugus-Blöcke betrifft.
Zunächst hiess es, die Bewohner müssen bereits bis Ende März raus. Mittlerweile wurde die Frist auf Ende September verlängert.