Fernsehen und Gratiszeitung wichtig für Meinungsbildung

Keystone-SDA
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Bern,

Das Schweizer Fernsehen ist nach einer neuen Studie des Bundes das wichtigste Medium für die Meinungsbildung in der Schweiz.

TV-Konsum
Zwei Jungs schauen vom Sofa aus fern. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Jüngeren ziehen vor allem «20 Minuten» zur Meinungsbildung bei.
  • Die älteren Befragten konsumieren dazu vor allem Radio und TV von SRF.

Das Fernsehen hat in der Schweiz den grössten Einfluss auf die Meinungsbildung - vor der Presse, dem Radio und den Online-Medien. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung im Auftrag des Bundes.

Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) hat am Dienstag den ersten «Medienmonitor Schweiz» präsentiert. Dieser gibt Auskunft über den Einfluss verschiedener Medien auf die Meinungsbildung in der Schweiz und in den verschiedenen Sprachregionen.

Das einflussreichste Medienunternehmen ist gemäss der Untersuchung die SRG SSR, gefolgt von Tamedia. Die einflussreichsten Einzelmedien sind die Gratis-Pendlerzeitungen «20 Minuten / 20 minutes / 20 minuti», vor den Radio- und Fernsehprogrammen der SRG SSR.

Alte TV, Junge «20 Minuten»

Jüngere Medienkonsumentinnen und -konsumenten ziehen vor allem «20 Minuten» zur Meinungsbildung bei. In den ältesten Publikumsgruppen dominieren die Fernseh- und Radioprogramme der SRG SSR, wie das Bakom in einer Mitteilung schreibt.

Das Forschungsbüro Publicom, das die Untersuchung durchführte, hält fest, das Ergebnis unterstreiche die Bedeutung der Konzessionspflicht für eine ausgewogene Berichterstattung. Die «massive Überalterung» des TV-Publikums stelle das heutige, rundfunkzentrierte Fördersystem jedoch vor grosse Herausforderungen.

Meinungsbildung nicht gefährdet

Allgemein kommt Publicom zum Schluss, dass das Schweizer Mediensystem im Jahr 2017 die ausgewogene Meinungsbildung der Bevölkerung garantiert hat. Die Erhebung zeige eine vielfältige Medienlandschaft, die ihre gesellschaftliche Funktion weitgehend erfülle - trotz schwieriger Marktbedingungen und potenziell schädlicher Konzentrationstendenzen, schreibt das Forschungsbüro.

Einzelne Medienmarken oder Konzerne seien nicht in der Lage, die Meinungsbildung über Gebühr zu prägen. Zwar formierten sich in vielen Räumen ein «Duopol» mit der SRG und Tamedia. Es sei jedoch nicht anzunehmen, dass in absehbarer Zeit ein einziger Anbieter in einem der Märkte zu dominant werden könnte. Die beiden grössten Häuser vereinen zusammen knapp die Hälfte der nationalen Meinungsmacht.

Print in der Deutschschweiz wichtiger

Beim Einfluss der verschiedenen Mediengattungen gibt es Unterschiede zwischen der Deutschschweiz und der lateinischen Schweiz. Zwar hat das Fernsehen in allen Sprachregionen die grössere Meinungsmacht als die Presse. In der Deutschschweiz ist Print aber stärker als in den lateinischen Sprachregionen.

Radio und Presse haben in der französischsprachigen Schweiz etwa gleich viel Einfluss auf die Meinungsbildung. In der italienischsprachigen Schweiz liegt die Presse hinter dem Radio auf Platz drei. Online-Angebote liegen in allen drei Landesteilen an letzter Stelle.

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