Feuerteufel muss 11 Jahre ins Gefängnis: Wie kam es so weit?

EIn 34-jähriger Feuerteufel muss 11 Jahre ins Gefängnis. Grund: Der ehemalige Feuerwehrmann legte selbst Feuer.

Waldbrand
26 Brandstifter wurden seit Mitte Juli festgenommen. - AFP/Archiv

Im Frühling 2022 schreckte eine Serie von Bränden die Bevölkerung im Wasseramt in der Schweiz auf. Ein 34-jähriger Feuerwehrmann, Martin Z., stand kürzlich wegen dieser Brandstiftungen vor Gericht, wie «Blick» und «Tages-Anzeiger» berichteten.

Die Brandserie, die von April bis Mai 2022 andauerte, umfasste insgesamt 12 Brände, bei denen Scheunen, Lagerhallen, Waldhäuser und sogar ein Schulhaus in Flammen aufgingen. Auch ein Einfamilienhaus und das Clubhaus eines Hornusservereins wurden angezündet. Personen blieben glücklicherweise unverletzt, jedoch starben mehrere Tiere, darunter zehn Schafe, die «auf qualvolle Weise» durch Verbrennungen oder Rauchvergiftung ums Leben kamen, so «Tages-Anzeiger».

Die Tatorte und die Opfer des Feuerteufels

Die Brände fanden hauptsächlich an den Wochenenden statt, wobei am 8. Mai die Waldhütte des Natur- und Vogelschutzvereins in Halten komplett abbrannte. Am 14. Mai traf es ein unbewohntes Bauernhaus mit Scheune in Kriegstetten, und am nächsten Tag gab es drei Brände in Obergerlafingen, darunter in einer Schreinerei und in Lagerhallen einer Firma, wie «Blick» berichtet.

Hast du die Problematik rund um den Feuerteufel vom Wasseramt mitverfolgt?

Der letzte Brand, der am 21. Mai beim Schulhaus in Kriegstetten ausbrach, führte zur Verhaftung von Martin Z. Die Ermittler hatten belastendes Material gegen ihn gesammelt, darunter möglicherweise DNA oder Fingerabdrücke, die er an den Brandplätzen hinterlassen hatte, oder Videoaufnahmen, die ihn bei seinen Taten zeigen.

Der Prozess und die Anklage

Der Prozess gegen Martin Z. fand vor dem Amtsgericht Bucheggberg-Wasseramt statt. Die Staatsanwaltschaft warf ihm mehrfache Brandstiftung, Hausfriedensbruch und Tierquälerei vor. Die Anklageschrift enthüllte, dass der Beschuldigte bei fast allen Bränden Anzündwolle verwendet hatte, die er in Fensterrahmen oder andere Zwischenräume schob, wie «Tages-Anzeiger» weiter ausführt.

Das Amtsgericht Bucheggberg-Wasseramt in Solothurn verhandelt eine Bluttat: Eine Mutter erstach Anfang 2021 ihre beiden kleinen Töchter mit einem Küchenmesser. (Archivbild)
Das Amtsgericht Bucheggberg-Wasseramt in Solothurn. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Die Staatsanwaltschaft forderte eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren. Elf Privatkläger, darunter Betroffene, Gemeinden und die Schweizerische Mobiliar, fordern Schadenersatz in Höhe von fast drei Millionen Franken.

Die Beweise und die Verteidigung

Die Staatsanwaltschaft stützte sich auf eine erdrückende Beweislast, darunter Handydaten, die den Bewegungen des Feuerteufels zu den Tatorten nachverfolgten. Martin Z. bestreitet die Vorwürfe und seine Verteidigerin fordert einen Freispruch, wie «Tages-Anzeiger» und «SRF» berichten.

Das Urteil

Am 20. September 2024 wurde das Urteil verkündet: Martin Z. wurde zu 11 Jahren und 5 Monaten Gefängnis verurteilt, wie «Solothurner Zeitung» und «SRF» melden.

Nicht der erste Fall

Erst im Juli dieses Jahres wurde in Elgg ZH eine 44-Jährige festgenommen, weil sie mehrere Brände gelegt haben soll

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