Fiese Bise treibt Pollen «direkt in Nase und Augen»
Derzeit ist die Konzentration an Gräserpollen in der Schweiz besonders hoch und trifft Allergiker hart. Durch die Bise werden die Partikel in der Luft verteilt.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz herrscht momentan eine besonders hohe Konzentration an Gräserpollen.
- Der Wind treibt die Partikel direkt in Nase und Augen – Allergiker leiden stark.
- Eine Expertin gibt Tipps, wie man sich vor dem Heuschnupfen schützen kann.
«Haatschi!» – derzeit hat es in der Schweiz besonders viele Gräserpollen in der Luft. Allergiker leiden stark unter der von der Bise noch verstärkten Konzentration.
«Am Sonntagabend musste ich draussen beim Znacht mit Freunden während zwei Stunden alle fünf Minuten niesen», beklagt sich Nau.ch-Leser Martin N.* (42). «Es war wirklich krass. Auch als wir gegen 22 Uhr nach drinnen gingen, ging es noch zwei Stunden so weiter.»
Eine weitere Leserin erzählt von einem Familienanlass, an dem die Pollen die Oberhand hatten: «Die Allergie liegt leider in der Familie. Am Sonntagnachmittag waren alle ständig nur am Niesen und sich die Nase schnäuzen.»
Hohe Konzentration in der ganzen Schweiz
«Ja, die Konzentration der Gräserpollen ist momentan überall in der Schweiz sehr hoch», bestätigt Bettina Ravazzolo, Expertin beim aha! Allergiezentrum Schweiz. «Die Gräser sind jetzt in ihrer vollen Blüte. Durch das warme, trockene Wetter und den Wind fliegen die Pollen in rauen Mengen los.»
Besonders gemein: «Der Wind treibt einem die Winzlinge direkt in Nase und Augen», so Ravazzolo. Nicht einmal die Flucht in die Berge hilft. Sogar in der Höhe sei mit einer mässigen Konzentration von Gräserpollen zu rechnen.
Die Expertin rät daher Heuschnupfen-Geplagten, ihre Allergie unbedingt zu behandeln. «Meistens reichen Antihistaminika in Form von Tabletten, Nasensprays und Augentropfen aus, um die Symptome im Griff zu haben», sagt sie.
Zudem gibt es verschiedene Tipps, durch die man den Kontakt mit den Pollen möglichst gering halten kann. Ravazzolo empfiehlt Betroffenen etwa, draussen eine Sonnenbrille zu tragen, um die Augen zu schützen, und abends die Haare zu waschen. Zudem sollte man vermeiden, seine Wäsche im Freien zu trocknen und sich stattdessen regelmässig über den Pollenflug informieren.
Gewitter könnten Pollen reduzieren
Abgesehen von diesen Massnahmen gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer für Pollen-Allergiker: Laut der Prognose von aha! können vereinzelte Schauer oder Gewitter die Pollenkonzentration lokal etwas verringern.
Gemäss Meteoschweiz soll bereits am Mittwochabend eine Gewitterfront über die Schweiz ziehen, die Entlastung bringen könnte.
*Name von der Redaktion geändert