Firmentransparenz: Schweiz hinkt hinterher
In Sachen wirtschaftlicher Transparenz liegt die Schweiz im internationalen Vergleich zurück. Transparency International kritisiert unter anderem, dass sie kein zentrales Register mit den wirtschaftlichen Berechtigten von Firmen führt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz steht im internationalen Vergleich hinter ihren Ansprüchen bei der Transparenz von Firmen.
- Dies zeigt eine neue Untersuchung von Transparency International.
- Laut der Organsiation müsste die Schweiz noch einige Massnahmen im Kampf gegen Korruption umsetzen.
Vorbildliche oder rückläufige Schweiz? In der Bekämpfung von Korruption und Finanzkriminalität habe die Schweiz grossen Nachholbedarf, findet Transparency International. Laut der Organisation kommt die Transparenz bei anonymen Gesellschaften in unserem Land nur langsam voran.
Unser #G20 Ländervergleich zeigt: Bekämpfung von #Korruption und #Finanzkriminalität durch mehr #Transparenz bei anonymen Gesellschaften kommt nur langsam voran. Auch die Schweiz hat grossen Nachholbedarf: https://t.co/9a7gW0Kzuj @anticorruption pic.twitter.com/RKiaRY7IWd
— Transparency 🇨🇭 (@transparency_ch) April 19, 2018
Im oberen Drittel
Im Ländervergleich von 23 Nationen platziert sich die Schweiz zwar im oberen Drittel. So traf sie etwa angemessene Massnahmen zur Risikobeurteilung, zur Informationsbeschaffung auf Unternehmensebene und zur behördlichen Zusammenarbeit.
Transparency International bemängelt aber, dass die Schweiz gegenüber Grossbritannien, Frankreich, Italien und Spanien in zentralen Bereichen hinterher hinkt. So kenne sie kein zentrales Register mit den wirtschaftlich Berechtigten von Firmen. Ein solches Register würde gemäss der Organisation die Bekämpfung der Geldwäscherei markant verbessern.
Bloss einige Prinzipien erfüllt
Finanzintermediäre wie etwa Banken müssten die Kundenangaben über die wirtschaftlichen Berechtigten nicht auf ihre Richtigkeit überprüfen, lautet ein weiterer Mangelpunkt. Eine derartige Pflicht ist internationaler Standard, wie Transparency International schreibt. Sie bilde eine elementare Massnahme zum Erkennen schmutziger Gelder.
Schliesslich erweist sich das Geldwäschereigesetz als zu eng. Der Organisation zufolge sollte das Gesetz auch bestimmte Tätigkeiten erfassen, die Anwälte, Notare, Treuhänder, Immobilienmakler sowie Kunst- und Luxusgüterhändler erbringen. Einige dieser Dienstleistungen könnten leicht zur Geldwäsche missbraucht werden, warnt Transparency International. Die Organisation verlangt, die Lücken schnell zu beseitigen.