Flüchtlinge bewerten ihre Lager

Antun Boskovic
Antun Boskovic

Köniz,

Nicht nur bei uns gehören Smartphones immer mehr zum Alltag, auch bei Flüchtlingen. Diese nutzen die Geräte unter anderem dazu, Flüchtlingslager zu bewerten.

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Flüchtlinge im Flüchtlingslager Moria auf der Insel Lesbos in Griechenland. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Flüchtlingslager sind in Google Maps als Unternehmen eingetragen.
  • Einige Flüchtlinge nutzen dies, um die Camps zu bewerten.
  • Die grössten Lager befinden sich in Afrika.

Smartphones gehören mittlerweile zum Alltag, wie etwa die Zahnbürste oder eine Mikrowelle. Auch bei Flüchtlingen sind Smartphones immer weniger eine Ausnahme. Einige nutzen diese nun sogar, um Flüchtlingslager auf Google Maps zu bewerten. Das ist möglich, weil Google diese als Unternehmen freigibt. Dies wiederum ermöglicht Nutzern, Bewertungen zu den Camps wie zu normalen Betrieben abzugeben.

Die grössten Flüchtlingslager in Afrika

Obwohl man bei uns Flüchtlingslager vor allem aus den europäischen Mittelmeerregionen kennt, gehören diese nicht annähernd zu den grösseren. Diese befinden sich nämlich in Afrika – die vier grössten allein sind in Kenia. In allen vier dieser Camps sind mindestens 85'000 Menschen untergebracht. Das Camp Moria auf der griechischen Insel Lesbos hat dagegen Platz für 2000 Menschen, beherbergt momentan jedoch etwa 6000. Dementsprechend schlecht schneidet das Camp in der Bewertung bei Google Maps ab.

Viele Bewertungsberichte gibt es zu den Camps jedoch nicht – oft nur ein bisschen mehr als ein Dutzend. Zudem stellt sich die Frage, wie authentisch diese sind. Wie «Bento» schreibt, sind sich die von ihnen befragten Flüchtlinge uneinig, ob die Kommentare authentisch sind. Sie bestätigen jedoch, dass diese Bewertungen durchaus aus den Lagern getätigt werden.

So sind einige Camps auf Google Maps bewertet

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