Flughäfen in Europa rüsten auf – 100-ml-Regel fällt
An vielen Flughäfen in Europa ersetzen CT-Scanner die alten Röntgengeräte an der Sicherheitskontrolle. Die 100-ml-Regel für Flüssigkeiten wird so überflüssig.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr europäische Flughäfen stellen auf CT-Scanner um.
- Die Computertomografie ermöglicht genauere Kontrollen als die alten Röntgenbilder.
- In der Deutschschweiz dürfte es bis zu einer Modernisierung aber noch dauern.
Wer kennt sie nicht, die langen Schlangen bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen. Und dann muss man noch warten. Weil die Person vor einem irgendwo im Rucksack noch eine Wasserflasche und Shampoo dabei hat. Die Begrenzung auf 100 Milliliter Flüssigkeit pro Person, die fein säuberlich in Plastiksäckchen gepackt werden müssen, sorgt oft für Stress.
Und jetzt das: In mehreren europäischen Städten wie London oder Helsinki ist die aus Angst vor Sprengstoff entstandene Regel inzwischen Geschichte. Neu sind zwei Liter pro Person erlaubt. Und weder Flüssigkeit noch elektronische Geräte müssen separat gescannt werden.
CT-Scanner vereinfachen Kontrolle
Das ist möglich durch neue CT-Scanner, die die alte Röntgentechnik ersetzen. Dank der aus der Medizin bekannten Computertomografie erhalten Sicherheitsmitarbeiter in kürzester Zeit eine aus hunderten von Bildern bestehende 3-D-Ansicht. Zudem können auch Flüssigkeiten einfach anhand ihrer Dichte identifiziert werden. Das vereinfacht die Kontrolle.
Die Umstellung wird in den kommenden Jahren zahlreiche europäische Flughäfen erreichen. Madrid und Barcelona werben mit der vereinfachten Kontrolle schon ab nächstem Jahr. Und auch in Deutschland sind die CT-Scanner ein grosses Thema.
Die Schweiz hinkt aber hinterher, wie der «Tagesanzeiger» berichtet. Oder zumindest die Deutschschweiz. Denn am Flughafen Genf wird schon seit 2018 die CT-Technologie eingesetzt, wenn auch erst bei zwei Linien.
Daher gilt auch die Beschränkung bei den Flüssigkeiten weiterhin. Vor der Terminalerweiterung, die bis 2032 geplant ist, könne der Flughafen nicht komplett umstellen, so die Zeitung.
Zürich testet CT-Scanner erst 2024
In Zürich und Basel werden die neuen Scanner erst geprüft. In Zürich soll im zweiten Quartal 2024 eine Testphase beginnen, so eine Sprecherin gegenüber dem «Tagesanzeiger».
Eigentlich hätte man sich schon früher mit dem Thema beschäftigen wollen, heisst es. Wegen Corona und des Mega-Verlustes seien beim Flughafen Zürich aber solche Projekte zwischenzeitlich gestoppt worden. Dabei könnten die neuen Scanner auch die Wartezeiten, für die der Flughafen inzwischen berüchtigt ist, verkürzen.