Flughafen Zürich kritisiert Quarantäne-Regeln – und fordert Umdenken
Der Entscheid Deutschlands, den Kanton Zürich auf die Risikoliste zu setzen, stösst beim Flughafen auf Unmut. Solche Entschlüsse seien «nicht verhältnismässig».
Das Wichtigste in Kürze
- Zürcher müssen ab Samstagnacht beim Einreisen nach Deutschland in Quarantäne.
- Mit der Aufnahme des Kantons wird auch der Zürcher Flughafen zum Risikogebiet.
- Der Flughafen findet die Quarantäneregeln enorm schwierig und fordert ein Umdenken.
Deutschland hat gestern Donnerstag bevölkerungsmässig fast die halbe Schweiz auf die Risikoliste gesetzt. Neu auf der Liste ist auch der einwohnerstärkste Kanton Zürich. Damit müssen sich alle Reisenden beim Eintreffen in Deutschland umgehend in Quarantäne begeben.
Die ab Samstag um Mitternacht geltenden Bestimmungen betreffen somit auch ein wichtiges Wirtschaftsstandbein der Schweiz, den Flughafen Zürich. Dieser ist über den Entscheid nicht vorinformiert worden, wie Mediensprecherin Bettina Kunz auf Anfrage von Nau.ch sagt.
Mediensprecherin: «Aus unserer Sicht nicht verhältnismässig»
Dabei hat der radikale Schritt grosse Konsequenzen für den Betrieb des Flughafens. «Sämtliche Reisewarnungen oder Aufnahmen auf Risikolisten unserer Zieldestinationen haben Auswirkungen auf das Reiseverhalten unserer Passagiere», meint Kunz. Das werde spürbare Folgen für die Passagierzahlen mit sich ziehen.
Allgemein ist der Frust in der Branche über die Reise-Bestimmungen gross. «Die pauschale Beschränkung des Reiseverkehrs aus gewissen Ländern oder deren faktische Verunmöglichung mit Quarantäneregeln sind für unsere Branche enorm schwierig. Und aus unserer Sicht nicht verhältnismässig», teilt Kunz mit.
Flughafen Zürich fordert Umdenken
Deshalb fordere der Flughafen Zürich «ein Umdenken» bei den Reise- und Quarantänebestimmungen. «Eine Aufhebung der Quarantäne nach Einreise aus einem Risikogebiet bei Vorlage eines negativen Testresultats wäre eine grosse Erleichterung» so Kunz.
Für den Flughafen ist klar: Die Regeln müssen sich ändern, «damit sich die ganze Reise- und Flugbranche und damit auch die Volkswirtschaft erholt.»