Franz Weber kämpfte für den Tier- und Umweltschutz

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Bern,

Er setzte sich stark für den Tier- und Umweltschutz ein. Am Dienstag starb Franz Weber im Alter von 91 Jahren in Bern.

Franz Weber
Franz Weber ist im Alter von 91 verstorben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Weber war an Demenz erkrankt, lebte aber glücklich in einer Altersresidenz.
  • Er kämpfte sein Leben lang für den Tier- und Umweltschutz.

Nun ist der Gründer und Ehrenpräsident der Fondation Franz Weber in Bern gestorben. «Ich verliere meinen geliebten Vater sowie meinen Wegweiser im Kampf für eine lebenswerte Welt», sagte Webers Tochter. «Mein Vater war beeindruckend in seinem Kampfgeist und seiner Aufrichtigkeit. Mein Vater lehrte mich, mutig zu sein», fügte Vera Weber am Donnerstag auf Anfrage hinzu.

Franz Weber wurde am 27. Juli 1927 in Basel geboren. Mit 22 Jahren zog es ihn nach Paris, wo er Linguistik und Philosophie studierte. Er lernte Künstler wie Jean Cocteau, Eugène Ionesco, Jacques Brel, Charles Aznavour, Jane Fonda und Brigitte Bardot kennen.

Als Journalist bereiste Weber für verschiedene deutsche und schweizerische Wochenzeitungen die Welt. Franz Weber schrieb Reportagen über gefährdete Natur- und Baudenkmäler.

Sein Erweckungserlebnis hatte Weber laut seiner Tochter im Jahr 1965 in Surlej bei Silvaplana. Der Weiler mit dreissig Menschenseelen sollte in eine Stadt mit 25'000 Einwohnern verwandelt werden. Die Empörung über das Projekt machte ihn zum ersten Umweltschützer der Schweiz, wie es in der Mitteilung heisst. Weber organisierte eine Medienkampagne und trieb das nötige Geld auf.

Franz Webers Erfolge

Die Rettung von Surlej stand laut der Fondation am Anfang von 150 Kampagnen zur Rettung von Tieren, Landschaften und Kulturdenkmälern. Mit seinen Kampagnen, Aktionen und Initiativen rettete er unter anderem die Gärten von Lausanne-Ouchy vor einem Autobahn-Zubringer. Das Weingebiet Lavaux vor der Verschandelung von Bauprojekten und die Donau-Auen vor einem Wasserkraftwerk. Als weitere Meilensteine gelten sein Einsatz gegen den Elfenbeinhandel und die Rettung des Grandhotels Giessbach über dem Brienzersee.

In Montreux und Umgebung wurde Weber nicht immer gerne gesehen. Das zeigte sich exemplarisch am Weinbaugebiet Lavaux. Mit insgesamt drei Volksinitiativen setzte sich der gebürtige Basler für den Schutz des Weinbaugebiets ein.

Franz Weber
Franz Weber als Tier- und Umweltschützer. - Keystone

Die ersten beiden wurden 1977 und 2005 angenommen. Auch deshalb gehört das Lavaux am Genfersee heute zum Unesco-Weltkulturerbe.

Für die Region blieb der stets elegant gekleidete Umweltschützer jedoch ein rotes Tuch. Seine dritte Lavaux-Volksinitiative wurde 2014 von der Waadtländer Regierung bekämpft - zu rigoros erschienen ihnen die Forderungen. Weber erlitt eine Abstimmungsniederlage und erreichte mit dem angenommenen Gegenvorschlag dennoch einen Teilsieg.

Ein grosser Sieg für die Fondation Franz Weber war 2012 die Annahme der Volksinitiative zur Begrenzung des Zweitwohnungsbaus. Bei seinen Kampagnen wusste er stets - wie die Medien einzuspannen.

Die 44-jährige Tochter übernahm nach und nach die Geschäfte der Fondation, weil ihr Vater nicht mehr die Kraft dazu hatte. «Dennoch wollte er die Galionsfigur bleiben», sagte sie.

Eine öffentliche Gedenkfeier soll Anfang Sommer im Grandhotel Giessbach stattfinden.

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