Weihnachten: Wie das Christkind zum Gabenbringer wurde

Aline Klötzli
Aline Klötzli

Bern,

Je nach dem, wen man fragt, bringt das Christkind an Weihnachten die Geschenke – und eben nicht der Weihnachtsmann. Wie kam es dazu?

Christkind an Weihnachten
Dem Brauchtum zufolge bringt das Christkind an Weihnachten heimlich Geschenke. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Katholiken gehen davon aus, dass das Christkind Kindern Geschenke bringt.
  • Das Christkind wird heutzutage oftmals mit dem Jesuskind gleichgestellt.

Weihnachten und der Advent sind durch zahlreiche Bräuche und mythische Figuren gekennzeichnet. Das Christkind zählt auch zu ihnen. Doch woher stammt es eigentlich?

Wie der Weihnachtsmann ist auch das Christkind eine Symbolfigur für Weihnachten und Bescherung. Jedoch besteht der Unterschied darin, dass letzteres seine Geschenke im Geheimen überbringt. Das Christkind bekommt man somit nie zu Gesicht.

Das Christkind als Gabenbringer

Das Brauchtum war und ist vor allem in katholischen Ortschaften weit verbreitert. So wurden die Geschenke am ersten Weihnachtstag nicht vom Weihnachtmann, sondern vom Christkind gebracht.

Weihnachten
Ursprünglich fand die Bescherung nicht an Weihnachten, sondern am 6. Dezember statt. - Keystone

Ursprünglich war der Tag der Bescherung aber nicht an Weihnachten, sondern am 6. Dezember. Dies, um dem heiligen Nikolaus, hierzulande auch Samichlaus genannt, zu gedenken.

Martin Luther verschob den Tag im 16. Jahrhundert jedoch auf den 25. Dezember, weil er nicht an die Heiligenverehrung glaubte. Die Geschichte um das Christkind bestand zwar schon vorher, neu war somit aber das Datum der Beschenkung.

Wer bringt die Geschenke an Weihnachten?

Optisch kommt das Christkind einem Engel gleich. Beschreibungen zufolge trägt es blondes gelocktes Haar, hat Flügel und einen Heiligenschein über dem Kopf.

Die Verbindung vom Christkind zu Jesus wurde über die Jahre hinweg immer verschwommener. So kommt es, dass mit dem Christkind vielfach auch das Jesuskind gemeint ist. Als Gabenbringer ist es in der heutigen Zeit mehrheitlich nur noch in katholischen Gebieten bekannt. Jedoch wird es auch dort mehr und mehr vom Weihnachtsmann verdrängt.

Christkind
Darstellung des Christkindes auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt. - Keystone

Doch ob nun das Christkind oder der Weihnachtsmann die Geschenke vorbeibringt, dürfte die Kinder wohl nicht allzu fest beschäftigen. Hauptsache die Geschenke liegen am 25. Dezember pünktlich unter dem Tannenbaum!

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