Gartenstadt in Zug: Hunderte Mieter müssen raus!
Trotz Protesten der Bewohner sollen bestehende Wohnungen in der Gartenstadt Zug abgerissen werden. Platz für Neubauten mit weniger Wohneinheiten soll entstehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Gebäudeversicherung Zug (GVZG) plant den Abriss der Überbauung in der Gartenstadt.
- Es soll Platz für Neubauten geschaffen werden.
- Diese werden aber nur noch weniger Wohneinheiten beherbergen können.
- Aktuelle Mieter sind besorgt.
In der Gartenstadt Zug herrscht Unruhe unter den Bewohnenden. Denn die Wohnanlage, die derzeit 87 bezahlbare Wohnungen bietet, steht vor einem radikalen Umbau, wie «20 Minuten» berichtet.
Dieser Prozess könnte im Endeffekt weniger Wohnungen und deutlich höhere Mieten beinhalten, befürchten die Mieter. Die Gebäudeversicherung Zug (GVZG) plant, die bestehenden Gebäude in zwei Phasen bis zum Jahr 2027 zu ersetzen.
Trotz Bedenken eines Bewohners, dass das «Lebensende des Hauses noch nicht erreicht ist», werden die Wohnungen komplett abgerissen. Ein Neubau sei laut ihm überzogen.
Ein weiterer Kritikpunkt: Dort wo aktuell Grünfläche besteht, soll versiegelt werden und eine Tiefgarage entstehen.
Anwohner befürchtet Finanzierungsschwierigkeiten
Ein Mieter äusserte gegenüber dem Portal ebenfalls Sorge über die Erschwinglichkeit der geplanten Residenzen: «Die neuen Wohnungen sind genau für die Familien, die aktuell dort leben, nicht mehr finanzierbar», sagt er.
Ein Infoanlass vonseiten der GVZG vor Kurzem sorgte ebenfalls für Unruhe. Dort mussten bei Fragen die Anwohnenden Identitätsdaten angeben, neben dem Namen auch Wohnhaus, Stockwerk sowie Wohnung.
GVZG stellt sich den Bedenken der Mieter
Auf die Bedenken der Mieter angesprochen, verteidigt Richard Schärer, Direktor der GVZG, die Pläne. «Die Ersatzbauten entsprechen den heutigen Anforderungen von grösserer Wohnfläche und mehr Nasszellen», erklärt er «20 Minuten».
Gleichzeitig verwies er darauf, dass eine externe Firma die Mieter unterstützen würde, wenn sie nach einer neuen Wohnung suchen müssen.
Den Vorwurf, dass Grünfläche Parkplätzen weichen müsse, weist er vehement zurück: «Die oberirdischen Parkplätze entfallen, da eine neue Einstellhalle gebaut wird.»