Gemeinde Glarus spart: Skilift, Beizen und Badi betroffen
Die Gemeinde Glarus plant drastische Sparmassnahmen. Skilifte werden stillgelegt, Beizen verkauft und die Badi geschlossen – die Bevölkerung reagiert empört.

Die Gemeinde Glarus steht vor einer finanziellen Herausforderung. Mit einem Einsparziel von vier Millionen Franken jährlich hat der Gemeinderat ein umfassendes Sparpaket vorgestellt.
Die Massnahmen treffen alle Bereiche des öffentlichen Lebens und sorgen für hitzige Diskussionen.
Skilift Dreieck: Ende einer Ära
Der Skilift Dreieck, ein beliebtes Ausflugsziel für Familien, wird abgestellt. Der Gemeinderat plant, den Lift entweder abzureissen oder zu verkaufen.
Doch die Chancen auf einen Käufer sind gering – der Standort auf 682 Metern über Meer gilt als wenig attraktiv. Mit dieser Massnahme sollen laut «Südostschweiz» 20'000 Franken eingespart werden.
Gemeindepräsident Peter Aebli betont: «Aber einen Skilift zu betreiben, ist nicht die Aufgabe einer Gemeinde.» Dennoch sorgt der Entscheid für Unmut, da viele Bürger nostalgische Erinnerungen mit dem Skilift verbinden.
Verkauf von sechs Beizen
Auch die Gastronomie bleibt laut «MSN» vom Sparhammer nicht verschont. Sechs Gemeindebeizen, darunter das bekannte «Schützenhaus» und die «Schwammhöhe» mit Panoramablick über den Klöntalersee, stehen zum Verkauf.
Durch den Verkauf spart die Gemeinde jährlich 500'000 Franken. Dadurch werden Investitionen von bis zu 20 Millionen Franken in den kommenden Jahren umgangen.
Die Zukunft dieser Lokale liegt nun in privater Hand.
Schliessung der Badi Glarus
Im Sommer wird auch die Badi Glarus geschlossen. Der Verzicht auf das Freibad soll weitere 150'000 Franken einsparen.
Diese Massnahme trifft besonders Familien und Jugendliche hart, die das Angebot an heissen Sommertagen schätzen. Die Bevölkerung zeigt sich deswegen entsetzt über die Einschnitte.
Zudem wird kritisiert, dass vor allem soziale und kulturelle Angebote gestrichen werden, während Infrastrukturprojekte wie Umfahrungsstrassen Priorität geniessen.
Steuererhöhung als zusätzliche Belastung
Neben den Einsparungen plant der Gemeinderat eine Steuererhöhung. Diese soll dringend notwendige Investitionen in Schulen und Strassen finanzieren.
Aebli erklärt: «Wir sind 7 Prozent tiefer als die Nachbargemeinden. Das müssen wir nun ändern.»
Doch auch dieser Schritt stösst auf Widerstand, da Bürger Abwanderung befürchten.
Ein harter Weg für Glarus
Das letzte Wort zu den geplanten Massnahmen hat die Bevölkerung bei der Gemeindeversammlung im Herbst. Dort wird entschieden, ob das Sparpaket umgesetzt wird.
Bis dahin bleibt die Stimmung angespannt – viele Bürger fühlen sich von der Politik im Stich gelassen.