Die Impfwoche ist in vollem Gange. Die Zwischenbilanz fällt gemischt aus: Die Konzerte verlaufen enttäuschend, das Zürcher «Impfdorf» wird als Erfolg gewertet.
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Eine Person wird gegen das Omikron BA.1 geimpft. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zwischenbilanz zur Nationalen Impfwoche fällt gemischt aus.
  • In Zürich und Glarus werden Erfolge vermeldet.
  • Die Impfkonzerte verliefen jedoch für Künstler und Veranstalter enttäuschend.
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Die Nationale Impfwoche hat bisher vor allem mit boykottierten Konzerten und verweigerten Booster-Impfungen Schlagzeilen gemacht. Doch aller Unkenrufe zum Trotz: Die Zürcher Behörden verbuchen ihr «Impfdorf» als Erfolg. Und auch die Glarner ziehen eine positive Zwischenbilanz.

Im Zürcher Hauptbahnhof seien von Montag bis Mittwoch 670 Personen zum ersten Mal gegen Corona geimpft worden. 121 Personen erhielten die zweite Impfung. Dies teilte die Gesundheitsdirektion am Donnerstag mit. Dazu wurden im Impfdorf und an anderen Orten im Kanton 2400 Booster-Impfungen verabreicht.

Auch Glarus, mit rund 59 Prozent vollständig Geimpften nicht gerade ein Vorzeigekanton, meldete nach drei Tagen bereits 120 Erstimpfungen. In einer Zeit, in der jede Impfung begrüssenswert sei, «ein guter Wert», teilte der Kanton mit.

Viele Promis unterstützen die Impfwoche

Auf nationaler Ebene haben sich bisher fast 100 prominente Unterstützerinnen und Unterstützer der Impfwoche zu Wort gemeldet. Dies mit Statements oder Videos. Die Liste liest sich wie das «Who is Who» der Schweiz:

Alle sieben amtierenden Bundesräte gehören dazu und fast alle noch lebenden alt Bundesrätinnen und Bundesräte. Auch Musikerinnen und Musiker wie Baschi, Büne Huber oder Melanie Oesch und TV-Stars wie Kurt Aeschbacher. Ebenso wie Sportlerinnen wie Denise Bielmann, Martina Hingis, Bernhard Russi oder Murat Yakin. Und Unternehmer wie Roberto Cirillo, Peter Sauber oder Rudi Binella.

Coronavirus
Ein Plakat wirbt für die nationale Impfwoche zur Bekämpfung des Coronavirus. - Keystone

Sie alle fordern die Schweizerinnen und Schweizer auf, sich doch impfen zu lassen. Dies, damit das Land wieder zur Normalität zurückzukehren und die Pandemie endlich hinter sich zu lassen könne.

Einen Vorgeschmack auf diese Normalität hätten auch die Konzerte «Back on Tour» geben sollen. Doch die ersten Events verliefen für die Künstlerinnen und Künstler und die Veranstalter enttäuschend. Nach Boykottaufrufen der Impfgegner auf Social Media-Kanälen fand sich nur ein Bruchteil der erwarteten Gäste ein.

Impfbusse und mobile Impfteams unterwegs

Sie bedauerten das sehr, schrieb der Projektleiter der Impfoffensive, Michael Beer, am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Zwar seien ihnen die Gründe dafür nicht im Detail bekannt. Sie könnten aber «nicht ausschliessen, dass massnahmenkritische Menschen die Tickets mit der Absicht, nicht aufzutauchen, reserviert haben».

Bisher wurden am Rand der Konzerte zwischen 15 und 30 Impfungen verabreicht, wie Beer weiter mitteilte. Das seien aus ihrer Sicht in Relation zu den anwesenden Personen zwar gute Zahlen. Doch eine möglichst hohe Impfzahl sei nicht das Ziel der Konzerte. Vielmehr gehe es darum, die jüngere Zielgruppe anzusprechen, sie über die Impfung zu informieren und Falschinformationen zu korrigieren.

Impfbus
Der umgebaute doppelstöckige Impfbus in Basel ist vor allem bei Jugendlichen beliebt, eine der Zielgruppe der Impfkampagnen gegen das Coronavirus in den Kantonen. (Archivbild) - Keystone

Zu diesem Zweck waren im ganzen Land auch Impfbusse und mobile Impfteams unterwegs. Wie rege diese Angebote genutzt wurden, war nicht in Erfahrung zu bringen. Der Bund will erst nächste Woche Bilanz ziehen. Aber die Impfwoche sei auch erst der Startschuss für länger andauernde Massnahmen in den Kantonen, relativierte Beer.

15-Franken-Gutschein im Gegenzug für Impfung

Aber auch für den zweiten Teil der Impfwoche sind noch weitere Events geplant. Wie zum Beispiel die «lange Nacht der Impfungen» in Zürich. Dabei können sich Impfwillige am Freitag und Samstag von 20 bis 24 Uhr eine erste Dosis spritzen lassen.

Wer das tut, erhält im Gegenzug einen Gutschein von 15 Franken. Dieser kann in einem von zehn Clubs oder in einem der teilnehmenden Restaurants eingelöst werden. Die Restaurants legen dann noch einmal 15 Franken drauf.

Und auch die «Back on Tour»-Konzerte gehen am Wochenende weiter: Am Freitag in St. Gallen und am Samstag in Luzern.

Die Organisatoren nach eigenen Angaben mit den Behörden und Medienpartnern in Kontakt. Dies, um ein ähnliches Fiasko zu vermeiden wie in Lausanne und Sitten. Aktuell würden verschiedene Möglichkeiten geprüft, hiess es.

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