Gesundheitskosten steigen weiter an - sogar schneller als das BIP

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Bern,

In der Schweiz steigen die Gesundheitskosten weiter an. Sogar schneller als das BIP, wie eine Studie der OECD zeigt.

Noch keine Pille gefunden wurde für das Ansteigen der Gesundheitskosten.
Noch keine Pille gefunden wurde für das Ansteigen der Gesundheitskosten. - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz steige die Gesundheitskosten weiter an.
  • Dies noch schneller als das Bruttoinlandprodukt.
  • Zu diesem Schluss kommt eine Studie der OECD.

Die Gesundheitskosten steigen in der Schweiz weiter an - noch stärker als das Bruttoinlandprodukt (BIP). Das ist das Resultat einer OECD-Studie. Unter den 36 Mitgliedsländern gibt die Schweiz schon jetzt am zweitmeisten für die Gesundheit aus, nach den USA.

Zu den Kostentreibern im Gesundheitswesen gehöre die wachsende Zahl chronischer Erkrankungen, die auch auf die Bevölkerungsalterung zurückzuführen sei, schreibt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mit Sitz in Paris in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Gesundheitskosten
Ein Artzt untersucht einen Patienten, - Keystone

Der Einsatz moderner Technik werde die Gesundheitssysteme leistungsfähiger, aber auch teurer machen. Mit den steigenden Einkommen wachse ausserdem die Erwartung an hochwertige Behandlungen, was ebenfalls zu höheren Kosten führen werde.

Gesundheitszustand von 44 Ländern untersucht

Die OECD-Studie «Gesundheit auf einen Blick» untersucht den Gesundheitszustand der Menschen und die Leistungsfähigkeit der Gesundheitssysteme in allen 36 OECD-Ländern und acht weiteren Ländern. Unter ihnen geben die USA mit Abstand am meisten für Gesundheit aus: 16,9 Prozent des BIP in 2018. Die Schweiz belegt mit 12,2 Prozent Platz zwei, Deutschland mit 11,2 Prozent Platz drei und Österreich mit 10,3 Prozent Platz zehn.

Gerade für die Schweiz wird ein besonders starker Anstieg der Gesundheitskosten erwartet: Bis 2030 dürfte der Anteil der Ausgaben am Bruttoinlandprodukt voraussichtlich um etwa 2,6 Prozentpunkte steigen (Bezugsjahr 2015). Für Deutschland und Österreich um etwa 1,2 und 1,4 Prozentpunkte.

Die Schweizer Delegation wird in diesem Jahr von Fahnenträgerin Amélia Brossy (Fachfrau Gesundheit/Uvrier, links im Bild bei der Arbeit) in die Kasan Arena geführt. (Archivbild)
Die Schweizer Delegation wird in diesem Jahr von Fahnenträgerin Amélia Brossy (Fachfrau Gesundheit/Uvrier, links im Bild bei der Arbeit) in die Kasan Arena geführt. (Archivbild) - sda - Keystone/ANTHONY ANEX

Die Schweiz gibt unter den europäischen OECD-Ländern gemessen am BIP am meisten für Gesundheit aus. Zugleich wird hier auch ein besonders hoher Anteil der Kosten (29 Prozent) von den Privathaushalten getragen.

Weniger stationäre Leistungen in der Schweiz

Die Schweiz hat viele Ärzte und viel Pflegepersonal mit einem hohen Anteil im Ausland ausgebildeter Fachkräfte. Verglichen mit Deutschland und Österreich werden in der Schweiz weniger stationäre Leistungen in Anspruch genommen, dafür ist das allgemeine Preisniveau für Gesundheitsleistungen weit höher.

Bei wichtigen Gesundheitsindikatoren schneidet die Schweiz stark überdurchschnittlich ab. So hat die Schweiz eine der geringsten Quoten für vermeidbare Todesursachen, und mit 83,6 Jahren ist in der Schweiz - abgesehen von Japan - die Lebenserwartung so hoch wie in keinem anderen OECD-Land.

Mit 42 Prozent sind ausserdem weit weniger Schweizer übergewichtig als im OECD-Durchschnitt. Allerdings liegt die Schweiz bei Tabakkonsum (19,1 Prozent sind Raucher) und Alkoholkonsum (9,2 Liter im Jahr) etwas über dem Durchschnitt der OECD-Länder.

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