Glatteis! Spitäler und Notfall melden «sehr viele» Stürze

Stephan Felder
Stephan Felder

Zürich,

Nach dem Schnee das Eis: Auf Schweizer Strassen hat sich in den letzten Tagen oft gefährliches Glatteis gebildet. Das bekamen auch die Spitäler zu spüren.

Schnee
Der Weg übers Glatteis führte für viele Menschen in den letzten Tagen direkt auf die Notfallstation. Hier in Köniz BE am Montagmorgen. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf Schweizer Strassen und Trottoirs hat sich in den vergangenen Tagen Glatteis gebildet.
  • Die Spitäler und Notfallstationen melden viele Patienteneintritte wegen Stürzen.
  • In den nächsten Tagen dürfte sich die Lage etwas beruhigen.

Glatteis-Alarm in Schweizer Spitälern!

Der Schnee von Ende letzter Woche schmilzt bei den aktuell höheren Temperaturen tagsüber. Weil es in der Nacht wieder kalt wird, gefriert das Schmelzwasser auf den Strassen und Trottoirs. Es kommt zu Glatteis. Das macht den Weg ins Büro gefährlich.

Viele Patienten nach Sturz auf Notfall

Das bekommen auch die Spitäler zu spüren: Am Wochenende verzeichneten die grossen Schweizer Notfallstationen Dutzende Patienteneintritte. Von «mehreren Sturzfolgen mit Verrenkungen und leider auch Frakturen» berichtet etwa Jean-Marc Gauer, leitender Arzt vom Citynotfall Bern.

Betroffen waren gemäss Gauer vor allem «ältere und gehbehinderte Menschen. Diese Personen hatten zum Teil grosse Mühe, sich auf den vereisten Strassen zu bewegen.» Insgesamt hätten über 30 Personen den Notfall wegen der Folgen eines Sturzes aufgesucht.

Bist du auf dem Glatteis ebenfalls ausgerutscht?

Ksenija Slankamenac, Direktorin a.i. des Instituts für Notfallmedizin des Unispitals Zürich bestätigt, dass es «sehr viele» Stürze wegen Schnee und Eis gegeben habe: «Wir waren deswegen die letzten Tage sehr beschäftigt.»

Das Kantonsspital Luzern führt keine Statistik betreffend Notfalleintritten wegen Glatteis. Die Zentralschweizer weisen aber auf die Gefahr für ältere Personen hin: «Dies liegt einerseits an der abnehmenden Knochenstärke, gleichzeitig haben ältere Menschen öfters bereits andere Leiden», teilt ein Sprecher mit.

Grosse Gefahr für ältere Personen

Oder, anders gesagt: Jüngere Personen brechen sich auf Glatteis das Handgelenk oder die Arme. Ältere Menschen den Oberschenkel, die Knie oder im Extremfall den Rücken.

Wann ist es nach einem Sturz angezeigt, den Notfall aufzusuchen? «Wenn man den Eindruck hat, es könnte eine erhebliche Zerrung oder gar eine Fraktur vorliegen», erklärt Gauer. Minime Sturzfolgen wie Blutergüsse erforderten einen Notfallbesuch dagegen nicht unbedingt.

Slankamenac ergänzt: «Sobald eine Deformität der Extremität sichtbar ist, sollte man sich auf dem Notfall vorstellen.» Knallt man beim Sturz mit dem Kopf auf dem Boden, sind folgende Symptome Alarmzeichen: Bewusstlosigkeit, Schwindel, Doppelbilder, Übelkeit oder Erbrechen.

Immerhin: Für die nächsten Tage gibt es Entwarnung. «In den Nächten wird es vorerst nicht mehr frostig. Daher ist gefrierende Nässe durch Schmelzwasser in den kommenden Tagen kaum noch ein Thema», schreibt Meteoschweiz auf Anfrage von Nau.ch.

Gegen Ende Woche wird es zwar wieder kalt. Bis dahin dürfte der gefallene Schnee aufgrund des deutlich angestiegenen Temperaturniveaus aber geschmolzen sein.

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Kommentare

User #2590 (nicht angemeldet)

Alle Strassen gefroren Es wird gespart. Nur bei der Entsendung vieler Milliarden in die Ukraine, da ist immer sofort sehr viel da.

User #5953 (nicht angemeldet)

Die friedliche, neue Zukunft beginnt mit der jungen Tat.

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