Gletscherschmelze nicht mehr aufzuhalten

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DPA, Luca Ferrari

Deutschland,

Die schlechte Nachricht: Egal, was wir tun, die Gletscher werden schmelzen. Die gute Nachricht: Wenn wir heute handeln, können wir die Eismassen teilweise retten. Der Erfolg wird sich aber erst im nächsten Jahrhundert zeigen.

Touristen beobachten einen Gletscherabbruch beim Jungfraujoch.
Touristen beobachten einen Gletscherabbruch beim Jungfraujoch. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Forscher verkünden in einer Studie den langfristigen Untergang der Gletscher.
  • Die vom internationalen Klimaabkommen in Paris vereinbarte Grenze von zwei Grad Temperaturanstieg ändert nichts.
  • Trotzdem können Teile von Eismassen gerettet werden, wenn jetzt gehandelt wird.
  • Langfristig ist der Rückgang von 36 Prozent des Eises unausweichlich.

Die Gletscher werden weiter schmelzen – selbst wenn sich alle Länder an das internationale Klimaabkommen von Paris halten. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von Wissenschaftlern der Universitäten Bremen und Innsbruck die im Fachmagazin «Nature Climate Change» veröffentlicht wurde. Danach werden etwa 36 Prozent des Gletschereises langfristig verloren gehen.

Ein Kilogramm Kohlendioxid schmelzt die 15-fache Menge Eis

Nach den Berechnungen der Forscher macht es dabei keinen Unterschied, ob der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur wie im Pariser Abkommen vereinbart auf zwei Grad oder im besten Fall 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit begrenzt wird. «Das spielt eine überraschend und auch frustrierend geringe Rolle – zumindest für das laufende Jahrhundert», sagte der Bremer Klimaforscher Ben Marzeion.

Der Grund: Die Gletscher reagieren langsam auf klimatische Veränderungen. Deshalb wird sich erst im nächsten Jahrhundert zeigen, ob der Klimaschutz erfolgreich war. Die Wissenschaftler haben errechnet, dass jedes Kilogramm Kohlendioxid, das wir heute ausstossen, langfristig 15 Kilogramm Gletschereis schmelzen lässt.

Die Studie aus Bremen gibt keine Auskunft über die Folgen des Klimawandels auf bestimmte Regionen. Auf dem Twitter Account von «Nature Climate Change» finden sich aber regelmässig Updates aus der Forschung zum Thema.

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