Grippe: Impfung per Nasenspray für Kinder kommt doch nicht

Per Nasenspray sollten Kinder gegen die Grippe geimpft werden – 10'000 Dosen sind eingetroffen. Ob sie wirklich zum Einsatz kommen, bleibt unsicher.

Grippe
Ein Kind bekommt die Impfung gegen die Grippe über die Nase verabreicht. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Nasenspray als Grippe-Impfung dürfte nicht grossflächig zum Einsatz kommen.
  • Das BAG will das Mittel anders als geplant nun nicht allen Kindern zur Verfügung stellen.
  • Hersteller AstraZeneca hat wenig Verständnis dafür.

Nach der Corona-Pandemie wollte die Schweiz alle Kinder gegen die Grippe impfen – sowie in England – per Nasenspray. 10'000 Dosen der AstraZeneca-Impfung sind nun kurz vor Beginn der Grippewelle eingetroffen.

10'000 Impfdosen gegen Grippe im Kühllager

Doch ob diese zum Einsatz kommen, ist höchst ungewiss, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Das BAG will heute von einem grossangelegten Impfprogramm nichts mehr wissen. So liegen die 10'000 Dosen derzeit in einem Kühllager bei Burgdorf BE.

Anne Levy Coronavirus Bund
BAG-Direktorin Anne Lévy spricht an einem Point de Presse zum Coronavirus. - Keystone

Statt den Impfstoff allen Kindern zur Verfügung zu stellen, sollen nur noch Risikopatienten und solche mit nachweisbarer Spritzenangst davon profitieren. Und das auch nur, wenn der Preis pro Dosis nicht mehr als 16.90 Franken beträgt.

AstraZeneca: So bringt die Einführung des Nasensprays nichts

Aufgrund dessen hat AstraZeneca beschlossen, die Markteinführung des Nasensprays zu stoppen. So wie es das BAG vorschreibe, ergebe die Einführung wenig Sinn.

Denn wenn nur wenige Kinder geimpft würden, könne man die Grippewelle nicht eindämmen, sagt AstraZenecas Schweiz-Chefin Katrien de Vos. Auch die Risikogruppen werden laut ihr so nicht geschützt.

Astrazeneca
Der Schriftzug des Pharmakonzerns Astrazeneca. - dpa

Nun sollen die Nasensprays, bevor sie verfallen, gespendet werden. AstraZeneca will den Impfstoff Kinderspitälern und Praxen zukommen lassen. Wie es heisst, hat die Firma dafür ein Gesuch bei Swissmedic gestellt.

Würden Sie Ihre Kinder mit einem Nasenspray gegen die Grippe impfen lassen?

In England hat die Nasenspray-Impfstrategie derweil Erfolg. Untersuchungen haben ergeben: Eine Durchimpfung von 60 Prozent der Zwei- bis Elfjährigen senkt die notwendige Zahl der Arztbesuche um 45 Prozent. Auch die Spitaleinweisungen nehmen um 40 Prozent ab. In Deutschland und Österreich wird die AstraZeneca-Impfung ebenfalls eingesetzt.

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